EMERGENCY GATE – Nightly Ray
BLACK BARDS ENTERTAINMENT/AL!VE
Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, beginne ich meinen Kommentar zu »Nightly Ray« mit dem eigentlichen Kritikpunkt. Ich zähle weder zu den Anhängern von FALCO, noch habe ich etwas gegen genreübergreifende Coverversionen, aber was EMERGENCY GATE aus ›Rock Me Amadeus‹, dem größten Hit, den Herr Hölzel je geschrieben hat, gemacht haben, klingt für meinen Geschmack weder originell, noch ist es diesem Künstler würdig.
Abgesehen davon hätten es die fünf Herrschaften eigentlich auch gar nicht nötig, ihr Album mit einer solchen Coverversion auszustatten. EMERGENCY GATE schaffen es nämlich mit ihren sehr frisch losrockenden Eigenkompositionen, problemlos den Zuhörer zu überzeugen. Irgendwo in der Schnittmenge aus recht modernen, harten Rocksounds, METALLICA zur Zeit während des "schwarzen Albums" und dezenten Anleihen bei den angesagtesten Bands aus Finnland kredenzen uns die Deutschen hier eine sehr gefällige, zu gleichen Teilen die Nackenmuskulatur wie auch die Beine zum Mitmachen animierende Mixtur, die geradezu danach schreit, in einschlägigen Unterhaltungstempeln gespielt zu werden. Auch das Schreiben von Balladen haben EMERGENCY GATE bereits ganz gut drauf, so könnte ich mir vor allem ›In My Dreams‹ auch in toleranten Radiostationen gut vorstellen.
In Anbetracht der Tatsache, daß es sich bei »Nightly Ray« um ein Debut handelt, darf man sogar von Vorfreude auf kommende Werke des Quintetts sprechen, denn die Songs verstehen es in der Tat, bereits jetzt zum Großteil zu überzeugen und wenn man nicht nochmals mit Verunglimpfungen fremdkomponierter Songs aufwartet, sucht kein Mensch mehr den Notausgang, wenn von EMERGENCY GATE die Rede ist.
gut | 10 |