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OSI – Free
INSIDE OUT RECORDS/SPV
Der Titel »Free« scheint von den Machern von OSI, bei denen es sich bekanntlich um den ehemalige DREAM THEATER-Keyboarder Kevin Moore und FATES WARNING-Gitarrist Jim Matheos handelt, als programmatisch verstanden zu werden. Die Erwartung nach einer Scheibe irgendwo in der Schnittmenge der beiden (ehemaligen) Hauptbetätigungsfelder sollte sich schon nach kurzem Anchecken von »Free« verdünnisiert haben, denn OSI haben damit nichts am Hut. Viel mehr scheinen sich die Protagonisten im wahrsten Sinn des Wortes "frei"geschwommen zu haben, um ein Album das ihrer Vorstellung von progressiver Musik entspricht aufzunehmen. Da beide Herrschaften Keyboardpassagen eingespielt haben und Kevin Moore noch dazu auch für das "Programming" zuständig war, läßt sich erahnen, daß OSI wesentlich elektronischer zu Werke gehen als man es vermutet hätte. Auf recht subtile Art und Weise verstehen es die Herren, die noch dazu von Mike Portnoy am Schlagzeug und Baßgott Joey Vera unterstützt wurden, uns ihre Auffassung von elektronischen Klängen schmackhaft zu machen. Dadurch entsteht hier ein bis dato eher unbeackertes musikalisches Neuland, das in gewisser Weise zwar entfernt an Formationen wie PORCUPINE TREE erinnert, sich aber dennoch wesentlich davon unterscheidet, da die Stimmungen innerhalb der einzelnen Songs noch mannigfaltiger sind. In den eher düsteren, atmosphärischen Passagen dominiert eindeutig Moores Keyboard und hinterläßt dabei einen ebenso melancholischen, aber dennoch ungemein beruhigenden und entspannenden Eindruck wie Meister Matheos' Gitarre, so daß einem die gesamte Spielzeit über die Gänsehaut über den Rücken läuft. Vor allem die von der Gitarre dominierten Passagen lassen mich immer wieder daran denken, weshalb die Soloscheiben dieses begnadeten Musikers trotz ihrer Intensität leider völlig verkannt sind. Ebenso wie »Free« bedürfen sich wohl auch der nötigen Hingabe, um in vollem Umfang zu zünden. Wer sich zur Entspannung in der Tat "progressive" Klänge fernab von DREAM THEATER und FATES WARNING mit einer fetten Portion Elektronika genehmigen möchte, findet mit »Free« den idealen musikalischen Ausgleich.
super | 15 |
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