TRANSATLANTIC – SMPTe
INSIDE OUT RECORDS/SPV
Während es, zumindest nach meiner unbescheidenen Meinung, momentan einfach viel zu viele Projekte in der Prog Szene gibt, die meist nur darauf aus sind, Frickelkünste der einzelnen Musiker unter Beweis zu stellen, vermag diese Konstellation ein Bandfeeling zu erzeugen. Ob es daran liegt, daß alle Songs so homogen und völlig entspannt klingen oder daran, daß sich hier keiner profilieren muß - ich weiß es nicht. Tatsache ist, daß es die Herren Neal Morse, Roine Stolt, Mike Portnoy und Pete Trewawas fertiggebracht haben, fünf extravagante Songs einzuspielen, die - natürlich - wie eine Schnittmenge aus SPOCK`S BEARD und den FLOWER KINGS klingen, aber trotzdem auf keinem Album der eigentlich Bands Platz gehabt hätten. Und das liegt nicht nur an der teils extremen Länge der Nummern. Nein, allein das herrliche Zusammenspiel der Vocals von Roine und Neal - selbst die anderen beiden Herren haben ihre Solospots am Mikro! - verbreitet einen Charme, der einfach unbeschreiblich ist. Überraschend ist vor allem, das so gar nicht heftige Trommelspiel. Ich glaube, hier hören wir das erste Album, auf dem Mike Portnoy nicht den Takt angibt, sondern sich den Songs unterordnet. Völlig überflüssig einen Song, wie das beinahe 32minütige ›All Of The Above‹ hier schriftlich zu zerlegen. Dazu fehlt mir a.) die musikalische Kompetenz und b.) auch der Platz. Seid sicher: Es ist unglaublich geil!!! Selbst die kurzen - hüstel (Gesundheit - sg.) - Zwischenspiele ›We All Need Some Light‹ (softer BEARD-Song) und das rockige ›Mystery Train‹ - lassen wieder einmal sämtliche Mitstreiter sehr (!!!) alt aussehen. Entertainment auf höchstem Niveau. Zum Grande Finale blasen sie dann mit dem PROCOL HARUM-Cover ›In Held (Twas) In I‹, welches herrlich alte Zeiten wachrüttelt und trotzdem nicht altbacken klingt. Mein Gott! Dieses Album ist riesengroß! Ich weiß nicht, wer das in diesem Jahr noch toppen soll. Mehr davon!!!
genial | 19 |