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DESTINY FAIRE

Destiny Faire

(31-Song-Doppel-CD: Preis unbekannt)

Die Verschmelzung von konzeptionellen Geschichten und Musik ist ja schon seit jeher in der Musikgeschichte gang und gebe. Auch in der so genannten "U-Musik" verarbeiten Künstler seit langer Zeit gleichzeitig ihre lyrischen Ergüsse in Form von durchgehenden Geschichten und der adäquaten Musik. Die Rockmusik ist davon nicht ausgenommen. Man orientiert sich auch in dieser, von der "breiten Masse" teilweise immer noch nicht recht akzeptierten Kunstform, an den Meisterwerken der klassischen Musik und versucht, Rock mit "E-Musik" zu einer gefälligen Melange zu verbinden. Ein Teil solcher Konglomerate künstlerischer Freiheit nennt man im Volksmund "Rockopern", wodurch wohl auch Skeptikern der neuzeitlichen Unterhaltungsmusik ein wenig Zugang zu "unserer" Liebe ermöglicht werden sollte. Auch DESTINY FAIRE sollten diesbezüglich etwas zur "Völkerverständigung" beitragen können. Der ebenso genannte Doppeldecker darf getrost als Bindeglied von klassischem und modernem Stoff bezeichnet werden. Laut eigener Bezeichnung nennt sich die auf Silberlingen verewigte Musik "Theatrical Rock", was uns nun endlich zum eigentlichen Thema bringt.

DESTINY FAIRE sind das geistige Kind eines amerikanischen Komponisten, Produzenten und Keyboarders namens Rick Barrack, der bereits seit gut zehn Jahren an diesem Projekt feilt. Mit den Ideen für die Umsetzung im Kopf wandte er sich an eine damals aufstrebende Formation namens ZAXAS, die 1995 (nach einem Demo im Jahre 1993) auch bei uns mit ihrem selbstbetitelten Debut einige Achtungserfolge verbuchen konnten. Mit von der Partie bei DESTINY FAIRE sind nun die drei ZAXAS-Mitglieder Gitarrist Mikki Suvia, Sänger Dale Anthony, der zudem für die Texte verantwortlich ist, und Drummer Rik Veale, der die Songs komponiert hat, sowie Caroline Nichols, eine Dame, die sehr viel zum Konzept und der Umsetzung beigetragen hat und Ronnie Sarkisian, ein Multiinstrumentalist, der auch für die Produktion zuständig war und einige Gastvokalisten.

Die Geschichte an sich ist eine recht interessante und spannende. Dabei geht es um ein kleines verschlafenes Küstenstädtchen namens Destiny Faire und dessen Einwohner. Nach einer drei Jahre lang andauernden Dürreperiode, in der die Bewohner in Harmonie zusammengelebt haben und ob der üblen Umstände zu einer richtigen Gemeinschaft zusammengewachsen sind, erhalten die Bewohner Besuch vom unheilbringenden "Captain Of The Spirit Ship", der auf der Suche nach willigen Opfern ist, um seine Mission auszuführen, der Welt Gier, Haß und andere Untugenden aufzuzwingen. Eben jener Captain und seine düsteren Gesellen sind in jenem Hafen vor Anker gegangen, um die Einwohner von Destiny Faire zu Mitstreitern zu machen.

Eine derartige Geschichte verlangt auch nach der adäquaten Umsetzung, wobei die musikalische Eigendefinition von DESTINY FAIRE den Nagel ziemlich auf den Kopf trifft. Von den Arrangements her kann sich DESTINY FAIRE durchaus mit Großmeistern wie Paul O'Neill/Jon Oliva oder Arjen Lucassen vergleichen lassen, was die Musik betrifft fehlt noch ein wenig die Genialität. Zwar sind die Kompositionen an sich gelungen und auch die immer wieder eingestreuten instrumentalen Überleitungen verfehlen ihre Wirkung nicht, was aber fehlt ist schlicht die Griffigkeit der Melodien. Dort wo die oben genannten Herrschaften den Zuhörer mit grandiosen Songs zu fesseln wissen, herrscht bei DESTINY FAIRE eher übertriebene Theatralik, die nicht unbedingt für Eingängigkeit sorgt.

Dieses, zugegeben doch recht irritierende und somit den Kunstgenuß einigermaßen einschränkende, Manko, sollte Interessenten aber nicht davon abschrecken, sich intensiv mit DESTINY FAIRE zu beschäftigen.

http://www.destinyfaire.com/

The Captain is calling...


Walter Scheurer

 
DESTINY FAIRE im Überblick:
DESTINY FAIRE – Destiny Faire (Do It Yourself-Review von 2005 aus Online Empire 24)
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