ARWEN – Illusions
ARISE RECORDS/POINT MUSIC
Mit ihrem aktuellen Werk namens »Illusions« versucht das spanische Oktett ARWEN zum zweiten Mal ihr Glück bei den Fans. Wie schon beim Debut »Memories Of A Dream« steht auch diesmal symphonischer Bombast-Metal auf dem Programm. Angeführt vom Gesangsduo Nacho Ruiz und M. Carmen Castano lassen uns die Musiker in ein Wechselbad der Gefühle eintauchen. Auf der einen Seite lullen uns die (teilweise gar arg weichgespülten) Keyboards ein, auf der anderen Seite prägen die Gitarren mit ihren traditionellen Metal-Riffs das musikalische Geschehen. Ein ähnliches Bild entsteht bei »Illusions« auch, was den Gesang betrifft. Auch diesbezüglich wird von hart bis gefühlsbetont so ziemlich jede Nuance geboten. Mir gefallen ARWEN dann am besten, wenn traditionelle Folklore-Elemente in den Songs mitverarbeitet werden. Als Beispiel hierfür sollte unbedingt ›Keltia‹ testgehört werden.
Als Vergleich fallen mir generell die neueren Werke aus dem Hause ANGRA ein, obwohl bei denen logischerweise der weibliche Gesang fehlt. Wie die Brasilianer drücken auch ARWEN von Zeit zu Zeit ordentlich aufs Tempo, was den Spanier ganz gut zu Gesicht steht, nur bei ›Touch The Sky‹ liegen ARWEN zu nahe an Kai Hansen und seinen "Strahlemännern". Sehr gelungen ist auch die Ballade ›Lullaby‹, die allerdings auch aus einem Musical stammen könnte und ein wenig fehlplaziert auf der Scheibe wirkt.
Trotz dieser unterschiedlichen Stilistiken ist es ARWEN gelungen, ein Album abzuliefern, daß über weite Strecken wie aus einem Guß klingt, weshalb Liebhaber metallischer Melodien jeglicher Couleur hier bestens bedient sein sollten.
beeindruckend | 12 |