ZONATA – Tunes Of Steel
CENTURY MEDIA RECORDS/ROUGH TRADE
Die Geschichte des ZONATA-Debuts ist eine Geschichte der Fehlentscheidungen. Nach einem verheißungsvollen Start haben die Schweden einen Erstling serviert, der die Erwartungen nicht befriedigen kann. Hauptgrund: Man hat unverständlicherweise der exzellenten '98er Demo-CD »Copenhagen Tapes« den Rücken gekehrt. Kein einziger Demosong wurde auf die Platte übernommen, was besonders unter dem Gesichtspunkt unclever ist, daß der Track ›Gate Of Fear‹ auf der letztjährigen ROCK HARD-»Unerhört«-CD vertreten war. Schlimmer jedoch, daß keiner der neuen Songs den alten Nummern das Wasser reichen können und ein Track wie ›Geronimo‹ noch nicht mal als Lückenbüßer taugt. Auch stilistisch hat man innerhalb dieser kurzen Zeit einen bedenklichen Wandel vollzogen: War ZONATAs melodischer Power Metal auf den »Copenhagen Tapes« noch symphonisch angehaucht und mit Elementen der klassischen Musik durchsetzt so klingen die schwedischen Jungspunde jetzt wie ein müder Früh-HELLOWEEN-Abklatsch. Die letzte Fehlentscheidung war die Wahl des absolut katastrophalen Covers.
Zwar ist »Tunes Of Steel« kein schlechtes Album, erreicht aber nicht mal ansatzweise jene Klasse, die man von der Band hatte erhoffen können. Bedenkt man jedoch, daß die Musiker ein Durchschnittsalter von gerade mal 20 Lenzen ausweisen, wollen wir mit der guten, alten Phrase enden: "Was noch nicht ist, kann noch werden."
annehmbar | 6 |