UNDERGROUND EMPIRE 7-Datasheet |
Contents: TRANCE (D, Edenkoben)-Rundling-Review: »Boulevard Of Broken Dreams« |
Date: 20.10.1993 (created), 13.03.2022 (revisited), 13.03.2022 (updated) |
Origin: UNDERGROUND EMPIRE 7 |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here! |
Comment: Auf dieser Platte waren TRANCE noch in der Originalbesetzung aktiv. Qualitativ ist die Scheibe aber indiskutabel. |
Supervisor: Stefan Glas |
TRANCE (D, Edenkoben) – Boulevard Of Broken Dreams
WORLD OF TRANCE/LONG ISLAND RECORDS
Die Zeiten als man TRANCE noch als die Nummer 3 hinter den SCORPIONS und ACCEPT bezeichnete, sind schon fast zehn Jahre vorbei und leider liegt der kreative Höhepunkt (die beiden ersten Alben »Break Out« und »Power Infusion«) etwa genauso lange zurück. Das letzte Album »Rockers« trug seinen Titel nur mit Abstrichen zurecht, und so lösten sich die Vorderpfälzer im vorletzten Jahr auf, wobei man zu diesem Anlaß auf Schloß Hambach eine große Abschiedsveranstaltung gab. Damit schien etwas beendet, das man durchaus als ein kleines, aber nicht unerhebliches Kapitel in der deutschen Metalhistory bezeichnen kann.
Doch im letzten Jahr flackerte der Trancezustand plötzlich wieder auf und mit »Boulevard Of Broken Dreams« hat man eine neue CD eigenproduziert. Der Start ist gleich denkbar total schiefgegangen. Das Gesangsintro zu ›The World Of Trance‹ klingt fürchterlich, und ich hätte fast auf den Stopknopf gehackt. Eigentlich hätte ich gedacht, daß man es bei TRANCE mittlerweile kapiert hat, daß sich bei ihnen solche Vocalintros zu tierischen Fettnäpfchen entwickeln, schließlich war der Beginn von ›Break The Chains‹ vielleicht der peinlichste Act der Musikgeschichte. Anyway - auf »Boulevard Of Broken Dreams« ist man kaum noch metallisch, sondern geht eher in rockige Richtung, wobei man krampfhaft versucht, Mitsinghymnen zu schreiben, und das größte Hindernis dabei ist und bleibt Lothar Antonis zerkratzter Nasenbär-Gesang. Love it or hate it! Mir gefällt die neue TRANCE-Scheibe ganz gut (Heimatverbundenheit?), aber haut mich auch sicher nicht vom Drehstuhl - trotz beispielsweise einer netten Bridge in ›All For One‹ oder einer gelungenen Ballade, ›Close To You‹ - und so würde ich schon eher, trotz des übelkeitserregenden Covers, die »Shock Power«-CD empfehlen. Dabei handelt es sich mitnichten um die Homage an ein gleichnamiges derweil verblichenes Fanzine aus der direkten Nachbarschaft, sondern um Neuaufnahmen einiger Songs der beiden ersten TRANCE-Alben »Break Out« und »Power Infusion«, und die waren, wie oben angedeutet, klasse! Im Zweifel würde ich zwar immer noch die Originale vorziehen, aber die kriegt man heutzutage nicht mehr.
http://www.trancemission-music.de/