UNDERGROUND EMPIRE 7-Datasheet |
Contents: SOHO 69-Rundling-Review: »Scatterbrain« |
Date: 10.04.1994 (created), 01.03.2022 (revisited), 01.03.2022 (updated) |
Origin: UNDERGROUND EMPIRE 7 |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here! |
Comment: Bewertung aus heutiger Sicht: 13 |
Supervisor: Stefan Glas |
SOHO 69 – Scatterbrain
INTERPLANET MUSIC/LONG ISLAND RECORDS
SOHO 69 - ein seltsamer Name... Was fällt mir dazu ein? Daß der erste Bestandteil des Bandnamens einen Stadtteil von London bezeichnet, mit Hilfe dessen man sich angeblich ohne Scheidungsprozeß von seiner Angetrauten trennen kann, indem man sie einfach mal zur Nachtzeit durch diesen Sektor trippeln läßt, und daß der zweite Bestandteil das Jahr benennt, in dem ich mein Bettnässer-Syndrom losgeworden bin, aber ich kann mir kaum vorstellen, daß der Band diese Assoziationen, inbesondere letztere, vorschwebten, als sie sich dergestalt benannten. Lassen wir also irgendwelchen Mutmaßungen rund um das Firmenwappen und lüften stattdessen das Geheimnis um SOHO 69. Auch hier ist ein Musiker tätig, der zuvor bei CONEY HATCH spielte, über die ich beim Review von Carl Dixons Soloscheibe schon einige Worte verloren habe. Bei SOHO 69 ist es Basser Andy Curran, der bei CONEY HATCH etwa 50 Prozent der Lieder sang und hier die Sängerposition als Full-Time-Job an sich gerissen hat. So beginne ich, »Scatterbrain« interessiert zu lauschen.
Himmel, ist das ein Sound! Der Baß röhrt und scheppert, als wäre er in einer Wellblechgarage aufgenommen worden und hätte Wände und Dach als zusätzlichen Resonanzkörper mißbraucht. Gleichsam dröhnen die Gitarren und das Schlagzeug poltert ohne jegliche Politur. Garage-Band-Rock? Was dem AOR/MOR-Fan sicher den Todesstoß verpaßt, verleiht SOHO 69 Energie bis zum Anschlag und läßt mich schon beim Opener und zugleich Titeltrack gepflegt einen Kopfschüttel praktizieren. Doch es heißt bei SOHO 69 nicht nur "Let's rock, let's fetz, let's groove", sondern mit dem hymnenhaften ›Kiss My Boots‹ beweist man, daß man auch anders kann. Eine klasse Scheibe, wenngleich sie nicht im geringsten an CONEY HATCH erinnert, aber das hat Carl Dixon ja schon in angemessenem Rahmen besorgt.
beeindruckend | 13 |
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