BRITTANIA – Third Degree

MAUSOLEUM RECORDS/MMS EURO

Eigentlich schien alles nach Plan zu laufen. "Mainstream/A.O.R." steht auf den Gesichtern der Musiker geschrieben und dementsprechend locker und flockig rocken sie los, mit dem obligatorischen Keyboard im Rücken. Zielstrebig steuert man den Refrain an, und ich schaue verdutzt, während jeder Anspruchslosrocker sofort abschaltet. Was war denn das für ein Stolperer? Regelrecht progressive Rhythmuskonstruktion überlagert von einem hymnenhaften Refrain. Klar, bei WATCHTOWER findet man solche Acts alle 7,36 Mikrosekunden, aber bei einer solchen Band..., erstaunlich. Keine Frage, der Titeltrack des BRITTANIA-Debuts ist in meiner Liste der bemerkenswertesten Softrocker registriert. Leider soll dies der einzige Track dieses Formats bleiben, BRITTANIA nähern sich jetzt mehr und mehr den Standards an, rutschen kurzfristig sogar mal unter die Durchschnittsgrenze. Im großen und ganzen bleibt man absolut okay, aber lediglich mit ›How Deep Is Your Love‹ läßt man nochmal aufhorchen, zwar keine Coverversion, aber dennoch mit BEE GEES-mäßigem Backgroundgesang - muß saumäßig wehgetan haben, bis der Chor endlich fertig war.

Gut ist das Ding auf jeden Fall, die schwächeren Momente kann man verkraften, und dank des Titeltracks hat die Scheibe ein echtes Highlight.

gut

11

Stefan Glas

 

BRITTANIA im Überblick: BRITTANIA – Third Degree (Rundling-Review von 1994 aus Underground Empire 7)

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