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VELVET INSANE – Rock N Roll Glitter Suit

WILD KINGDOM/ROUGH TRADE

Als sich diese Band 2013 formierte, um die Welt mit ihrer Auffassung von Rockmusik zu erobern, wirkte die Sache nicht zwingend außergewöhnlich. Schließlich gab es damals wie heute nicht gerade wenige junge Acts, die sich an Vorbildern orientierten, deren Glanzzeit mit den frühen 70er Jahren datiert ist. Doch diese Schweden machten bereits im Jahr danach auf ihrer selbstbetitelten EP sowie dem nur wenige Monate später aufgelegten, ersten Langeisen »Youth On Fire« klar, daß bei ihnen nicht die "heilige Dreifaltigkeit" (SABBATH/PURPLE/ZEPPELIN) ganz oben auf der Liste der Inspirationsquellen steht, sondern eher jene Bands, die den Glam Rock geprägt haben.

Damit waren VELVET INSANE bisher auch überraschend erfolgreich unterwegs, denn auch das vor zwei Jahren veröffentlichte, selbstbetitelte, zweite Album wurde weltweit ganz gut aufgenommen. Wohl auch, weil sich die von Sänger Jonas Eriksson angeführte Band aus Östersund durch kontinuierliches Touren sowohl in Europa als auch in den Staaten, Australien und Teilen Asiens, einen überaus guten Ruf als Liveband erarbeiten konnte. Für ihr drittes Werk hat die Formation nun einen neuen Businesspartner gefunden, durchaus möglich, daß dadurch auch der Kontakt zu DIAMOND DOGS-Frontmann Sulo zustandekam, der dieses produziert hat.

Vielleicht läßt dadurch auch so manche Passage von »Rock N Roll Glitter Suit« an dessen Stammformation sowie deren essentiellste Einflußquellen wie THE ROLLING STONES oder THE FACES denken, das Gebräu von VELVET INSANE konnte dadurch jedenfalls noch ein wenig abwechslungsreicher gestaltet werden. Ihren eingeschlagenen Weg, der die Band stärker denn je direkt in die frühen 70er befördert, haben VELVET INSANE deshalb aber selbstverständlich nicht verlassen.

Die Scheibe erweckt erneut den Eindruck einer Zeitreise, wobei man sich als Zuhörer immer wieder dabei ertappt, die exakte Referenz Song für Song zu ergründen. Definitiv dazu gehören THE SWEET, SLADE und das Frühwerk von David Bowie sowie T-REX und deren legendärer Frontmann Marc Bolan, an dessen Ausdruck und Habitus sich Jonas mehr als nur einmal ganz offenkundig orientiert hat.

Das mag jetzt nicht zwingend originell, und schon gar nicht innovativ klingen, sorgt aber definitiv für Riesenspaß und Party-taugliches Hörvergnügen. Nicht zuletzt, weil mitunter schlicht umwerfend gelungene Melodien das Geschehen prägen. So etwa im Opener ›Driving Down The Mountain‹, das mit einem Schuß THE BEACH BOYS versehen wurde, oder in ›Backstreet Liberace‹, bei dem die beiden Haudegen Dregen und Nicke Andersson mitgewirkt haben.

Zwar stehen diesen Knallern auch einige, weniger spektakuläre Tracks, wie etwa die enttäuschend unauffällige Kooperation mit Bruce Kulick mit dem Titel ›A Brand New Start‹, gegenüber, in Summe aber erweist sich »Rock N Roll Glitter Suit« als gelungenes Stück Rock-Entertainment. Als eines mit ganz viel Glitter und Glamour, wohlgemerkt!

http://www.facebook.com/velvetinsane/

gut 11


Walter Scheurer

 
VELVET INSANE im Überblick:
VELVET INSANE – Rock N Roll Glitter Suit (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 88)
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