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IRON MAN – Hail To The Riff

ARGONAUTA RECORDS/SOULFOOD

Gedacht ist dieses Album in erster Linie als Tribut an den 2018 viel zu früh verstorbenen Bandchef Alfred Morris III., der im Alter von nur 60 Lebensjahren seiner Diabetes-Erkrankung erlag. Mit ihm wurde auch IRON MAN zu Grabe getragen, seine Band, sein Lebenswerk. Schließlich war er es, der seit der Gründung 1988 selbstlos und hingebungsvoll die Geschicke der Formation lenkte. Mitunter auch allein, immer jedoch mit der entsprechenden Lust. Erfolg war dem ursprünglich aus dem Bundesstaat Kansas stammenden Gitarristen zwar nie wirklich vergönnt, innerhalb der Doom-Szene konnte er sich mit der von Maryland aus agierenden Band IRON MAN aber auf jeden Fall Legendenstatus erspielen.

Mit »Hail To The Riff« wird nun also eine programmatisch perfekt betitelte Livescheibe veröffentlicht, auf der ein Auftritt der Truppe anno 2014 beim "Castle Of Doom"-Festival im italienischen Städtchen Pagazzano verewigt ist. Daß es sich dabei auch um den ersten und einzigen Gig von IRON MAN in Italien handelte, paßt perfekt ins geschichtsträchtige Gesamtbild.

Daß die Band sehnsüchtig erwartet wurde, läßt sich an den zwar klangtechnisch vielleicht nicht unbedingt beeindruckenden, aber merklich euphorischen Publikumsreaktionen zwischen den Tracks nachvollziehen. Während der Songs selbst beherrschte dagegen logischerweise die Band das Geschehen. Genauer gesagt, die titelgebende Gitarre des Bandleaders, die räudig verzerrt und dreckig wie ehe und je durch das Programm führte. Dieses enthielt neben vier Titeln des letzten Studiodrehers »South Of The Earth« selbstredend auch diverse ältere Klassiker aus dem Band-Portfolio.

Gelungen erscheint auch die durch die Setlist entstandene Dramaturgie, denn nach dem verhältnismäßig flotten Einstieg mit ›The Fury‹ und ›Ruler Of Ruin‹ wurde das Tempo zunächst einmal gedrosselt und mit dem vom erwähnten, seinerzeit aktuellen Album stammenden ›The Worst And Longest Day‹ eindrucksvoll unter Beweis gestellt, weshalb man die Band in Genre-Kreisen ebenso zu schätzen wie etwa SAINT VITUS oder PENTAGRAM. Auch an Atmosphäre mangelte es nicht, die immer wieder fast schon nebulösen, ins Psychedelische abdriftenden Momente sowie die durchdringende Stimme von Frontmann Dee Calhoun verfehlten ihre Wirkung nicht. Nachzuhören unter anderem in den seinerzeitig neuen Nummern ›Hail To The Haze‹ und ›A Whore In Confession‹, aber auch im als Bonustrack hinzugefügten ›Black Morning‹. Da von Alfred von 2013 bis zu seinem Ableben keine weiteren Studioaktivitäten mehr bekannt sind, ist davon auszugehen, daß diese Nummer den Schwanengesang von IRON MAN darstellt. Der Track wurde schließlich erst kurz vor der Veröffentlichung von »South Of The Earth« eingespielt und blieb bis dato unveröffentlicht.

»Hail To The Riff« stellt demnach ein für Fans unverzichtbares Livealbum dar, das zudem beweist, was wir mit dieser Band und ihrem Oberhaupt im Speziellen verloren haben. Ruhe in Frieden, Alfred!

http://www.facebook.com/ironman666marylanddoom/


Walter Scheurer

 
IRON MAN im Überblick:
IRON MAN – Hail To The Riff (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 87)
IRON MAN – South Of The Earth (Rundling-Review von 2013 aus Online Empire 57)
IRON MAN – News vom 16.02.2007
IRON MAN – News vom 19.04.2007
IRON MAN – News vom 15.05.2010
IRON MAN – News vom 20.08.2010
IRON MAN – News vom 01.12.2010
IRON MAN – News vom 18.10.2011
IRON MAN – News vom 15.01.2012
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