UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 85 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → CIRCUS ELECTRIC – »Cheap Love«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

CIRCUS ELECTRIC

Cheap Love

(12-Song-CD: € 10,- plus Porto & Verpackung)

Auch wenn diese drei Burschen offenbar noch sehr jung und dementsprechend unerfahren sind und zudem bislang lediglich eine in Eigenregie aufgelegte EP mit dem Titel »All Night« vorweisen können, hat sich ihre Klasse bereits einigermaßen herumgesprochen. Auch in Musikerkreisen ist man darüber informiert, anders ist es nämlich nicht zu erklären, daß CIRCUS ELECTRIC den Supportslot für einige der mitteleuropäischen DEEP PURPLE-Konzerte in diesem Sommer bekommen hatten. Daraus ist zwar leider nichts geworden, die Veröffentlichung ihres Erstlingsalbums wurde von der "neuen Normalität" aber zum Glück nicht beeinflußt. Gut so, denn wir wären in der Tat um eine gepflegte Dosis Classic Rock der erlesenen Machart ärmer.

Auf seinem selbstbetitelten Debut liefert das Berliner Trio nämlich eine überaus gelungene Vorstellung. Genauer gesagt eine, die klingt, als ob wir einem Rudel abgezockter Routiniers lauschen würden, das nach wie vor nichts anderes im Sinn hat, als mit viel Liebe Rocksongs darzubieten.

Für »Circus Electric« läßt sich weiterhin festhalten, daß die Rockbasis amtlich groovt und die immer wieder eingestreuten Blueszitate nicht nur kompetent gespielt, sondern auch überaus beseelt klingen. Das gilt auch für den Gesang von Gitarrist Adrian Dehn, der mit Sicherheit kein Barde ist, seine Texte aber ganz offensichtlich mit reichlich Herzblut ins Mikro schmettert und zudem bereits über reichlich Charisma verfügt. Einzig an Eigenständigkeit mangelt es noch ein wenig, schließlich sind im Laufe der knapp 40 Minuten Spielzeit verschiedenste Inspirationsquellen (von LED ZEPPELIN über GRAND FUNK RAILROAD bis hin zu CREAM) deutlich herauszuhören. Weiters muß auch noch erwähnt werden, daß ohne die Unterstützung des für die Studioaufnahmen engagierten Organisten einige der Nummern nicht dermaßen lässig rocken würden.

Am Umstand, daß CIRCUS ELECTRIC ein überaus solides Debutalbum geliefert haben, ändert das aber nichts. Noch dazu eines, das jene Klientel ebenso ansprechen wird, die schon in den 70ern auf verstärkte Stromgitarren und Rockmusik allgemein abgefahren ist, wie auch Geburtsjahr-bedingte "Classic Rock-Frischlinge". Durchaus denkbar also, daß wir von diesen drei Burschen in nächster Zeit einiges zu hören bekommen. Schön wär's auf jeden Fall!

https://www.circuselectricofficial.com/

Jungspunde mit Geschmack


Walter Scheurer

 
CIRCUS ELECTRIC im Überblick:
CIRCUS ELECTRIC – Cheap Love (Do It Yourself-Review von 2020 aus Online Empire 85)
© 1989-2024 Underground Empire



last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here