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STUD – War Of Power

INVERSE RECORDS (Import)

Auch wenn sich der Bekanntheitsgrad dieser Band aus Helsinki hierzulande bislang in Grenzen gehalten hat, sei angemerkt, daß wir es mit einem Quartett zu tu haben, das sich zu drei Viertel aus Routiniers zusammensetzt. Zwar war die schon in der ersten Existenzphase STUD genannte Band lediglich zwischen 1985 und 1989 aktiv, doch die 1986 aufgelegte Single ›Mä Haluun Elää‹ gilt in der Heimat als gesuchtes Sammlerstück und der Name STUD als Kult. Ihr bis in die Gegenwart anhaltend guter Ruf scheint die Recken gehörig motiviert zu haben, und seit der Wiederaufnahme des Bandbetriebs 2013 wird amtlich Gas gegeben. Mit »War Of Power« steht nämlich der bereits vierte Longplayer zur Veröffentlichung an und der macht auf Anhieb klar, daß hier Musiker mit Erfahrung am Werk sind.

Auch an der entsprechenden Handwerkskunst und dem Wissen, worauf es beim Komponieren ankommt, scheint es nicht zu mangeln. Mit Ausnahme des leider sehr schwülstig geratenen und daher nicht zwingend emotionsgeladen wirkenden ›Darkness To Fall‹ und der alles andere als kitschfreien Ballade ›Seeker‹, mit der die Scheibe beendet wird, wissen die Nummer nämlich, durchaus zu gefallen und brauchen vor allem hinsichtlich ihrer Eingängigkeit keine Vergleiche zu scheuen.

Zwar werden im Verlauf der Spielzeit unterschiedlichste Inspirationsquellen offenkundig, durch die eigenständig klingende Stimme von Frontmann Ari Toivanen kommt STUD aber den als Referenzen im Verlauf der Spielzeit zu erwähnenden Größen niemals zu nahe. Das trifft auf jeden Fall für die härteren, stampfenden Tracks zu, die, wie etwa der eröffnende Titelsong, an Material aus der Ecke ACCEPT, JUDAS PRIEST oder SAXON erinnern. Aber auch für die von der Atmosphäre her eher dunkel gehaltenen Nummern ›Addiction‹ und ›Soulmate‹, die mit einer feinen MERCYFUL FATE-Note serviert werden.

Auch die eher dem klassischen Hard Rock zuzuordnenden Songs wie ›Tired‹ und ›Demon's Gate‹ hinterlassen einen soliden Eindruck. Allerdings wird dabei auch offenkundig, daß sich Ari mit dieser Gangart wesentlich schwerer tut und seine Leistungsgrenze erreicht. Das ist vor allem bei ›Movin' On‹ sehr schade, denn dieser mit dezenter BLUE ÖYSTER CULT-Schlagseite versehene Gute-Laune-Track hätte durchaus das Zeug zum Hit, wirkt im Endeffekt aber etwas gehemmt. Licht und Schatten also, mal sehen, was für STUD geht.

http://www.stud.fi/

gut 10


Walter Scheurer

 
STUD im Überblick:
STUD – War Of Power (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 85)
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