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Morse/Portnoy/George – Cover To Cover Anthology (Vol. 1-3)

INSIDE OUT RECORDS/SONY MUSIC

Zum bereits dritten Mal widmet sich das illustre Trio Neal Morse, Mike Portnoy und Randy George der Umsetzung diverser Rockmusik-Edelperlen. Wie bereits auf den ersten beiden Teilen hat man es abermals vermieden, allzu oft dargebotenes Liedgut zu intonieren, sondern sich schlicht und ergreifend auf persönliche Vorlieben und das Bauchgefühl verlassen.

Gut so, denn sowohl die ursprünglich 2006 aufgenommenen Tracks für »Vol. 1« (auf dem David Bowies ›Rock ‚N‘ Roll Suicide‹ sowie ›Badge‹ (CREAM) und ›Can't Find My Way Home‹ von BLIND FAITH herausragten), als auch die Fortsetzung (mit Highlights wie dem Neil Young-Medley ›Southern Man/Needle And The Damage Done/Cinnamon Girl‹ oder dem STEELY DAN-Evergreen ›Rikki Don't Lose That Number‹) lebten von der fast juvenil-frech wirkenden und lockeren Herangehensweise der drei Haudegen und der erlesenen Song-Auswahl.

Nicht zuletzt deshalb hat die nunmehr vollendete "Trilogie" auch nicht jenen Beigeschmack, den so manche Coverscheibe hinterläßt.

Von Ideenlosigkeit kann bei diesen Herren (die obendrein auch nicht das erste Mal zusammenarbeiten, sondern seit den Aufnahmen an Neal Morse »Testimony«-Album vor inzwischen mehr als 15 Jahren immer wieder mal die Instrumente "kreuzen") nämlich nicht im geringsten die Rede sein, selbst wenn sie sich "nur" an Fremdmaterial heranwagen.

Auch der, an sich »Cov3r To Cov3r« betitelte, dritte Teil (der auch gesondert erhältlich ist) fällt diesbezüglich nicht aus dem Rahmen. Wie auch, ein dermaßen perfekt aufeinander eingespieltes Team weiß schließlich nicht nur, was die Fans erwarten, sondern auch, wie sich jede noch so schräge Idee geschmeidig umsetzen läßt.

Als besonders gelungen erweisen sich dieses Mal das in der M/P/G-Interpretation wesentlich geradliniger tönende ›Hymn 43‹ von JETHRO TULL, das von Jon Davison am Mikro verfeinerte YES-Epos ›No Opportunity Neccesary, No Experience Needed‹ sowie David Bowies ›Life On Mars‹, das zwar um die Extravaganz des Meisters regelrecht beschnitten wurde, dafür aber an Schubkraft zugelegt hat. Schlechte Figur macht das Trio selbstverständlich generell nicht, auch wenn man mitunter verhältnismäßig unspektakulär nahe an den Originalen bleibt, wie etwa bei Gerry Raffertys Welthit ›Baker Street‹ oder Lenny Kravitz' ›Let Love Rule‹.

Ein besonderes Schmankerl hat sich Mike Portnoy für ›It Don't Come Easy‹ (Ringo Starr) einfallen lassen. Schließlich übernimmt er dabei nicht nur den Gesang (scheint sich für einen Drummer von Weltformat eben zu gehören, einen Song seines Idols auch persönlich einzusingen), sondern hat obendrein seine Tochter Melody zu einem Duett ins Studio gebeten. Experiment gelungen, läßt sich dazu nur sagen!

Genau solche Beiträge sind es auch, die klar und deutlich machen, daß hier jemand sehr viel Spaß und Freude an seiner Arbeit hat. Respekt, meine Herren!

Die Teile 4 bis 6 (oder sollte ich doch lieber 9 sagen?) dürfen gerne nachgereicht werden!


Walter Scheurer

 
Morse/Portnoy/George im Überblick:
Morse/Portnoy/George – Cover To Cover Anthology (Vol. 1-3) (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 84)
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