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MASTER MASSIVE – Black Feathers On Their Graves (CD-EP)

VICISOLUM PRODUCTIONS/NON STOP MUSIC RECORDS

Aus Schweden stammt diese Formation, deren Debut »The Pendulum« vor fünf Jahren durchaus beachtliche Resonanz einfahren konnte. Das an sich als EP geplante Werk wuchs scheinbar im Verlauf der Vorbereitung dermaßen, daß sich MASTER MASSIVE dazu entschlossen, ein gut 70-minütiges Konzeptalbum daraus werden zu lassen.

Der Hang zu epischen Monumentalkompositionen scheint dieser Band im Blut zu liegen, denn auch ihre aktuelle EP »Black Feathers On Their Graves« ist davon geprägt. Zwei der drei Tracks bringen es auf mehr als zehn Minuten Spielzeit und erweisen sich als überaus geschmackvoll intonierte stilistische Achterbahnfahrten. Dabei halten sich Atmosphäre und musikalischer Anspruch die Waage, auch wenn vor allem Gitarrist Jan Strandh sein Arbeitsgerät mehrfach erklingen läßt, daß einem beim Zuhören schwindlig wird.

Doch ein Egomane ist der auch als Sänger talentierte Kerl keineswegs, seine Soli bleiben nämlich immerzu dem Song selbst untergeordnet. Das trifft auch auf seine teils wahrlich abenteuerlichen Duelle mit Organist Per-Mårten Hellberg zu, wodurch vor allem zum eröffnenden, 18 intensive Minuten langen Titelsong sowohl DEEP PURPLE als auch DREAM THEATER als Referenzen erwähnt werden müssen. Diese ergänzen die Basisstruktur wunderbar, wobei diese eine deutliche BLACK SABBATH/DIO-Schlagseite aufweist. Eine tiefschürfende Epic Doom-Komponente rundet die Nummer elegant ab, wobei speziell in diesen Passagen Sänger Marcus Karlsson brillieren kann.

Mit seiner Stimme, die sich als Mischung aus Mats Leven und Apollo Papathanasio beschreiben läßt, veredelt er auch das nicht minder abwechslungsreiche, stimmungsmäßig jedoch noch ein wenig düsterer angelegte ›Pictures In The Sand‹. Im Verlauf der elf Minuten Spielzeit kommen einem die frühen EVERGREY ebenso in den Sinn wie nicht ganz so groove-betont agierende, neuere SYMPHONY X. Daß die Texte dieser Band inzwischen nicht mehr im Fantasy-Bereich angesiedelt sind, sondern man bemüht ist, diese so realitätsnah wie nur möglich darzubieten, kommt der Atmosphäre zusätzlich zugute. Dennoch beeindrucken MASTER MASSIVE auch in diesem Longtrack in erster Linie mit perfekt arrangierten und von Leichtigkeit geprägten, fließenden Übergängen.

Das an den Schluß gestellte ›Castles In The Sand‹ wirkt zwar im direkten Vergleich regelrecht unspektakulär, doch auch diese vier Minuten bedeuten Hörspaß der Extraklasse. Schließlich schafft es die Band damit, locker unter Beweis zu stellen, daß sie sehr wohl auch mit konventionellen Laufzeiten auf den Punkt zu kommen versteht. Daß MASTER MASSIVE damit obendrein einen echten Power/Prog-Metal-Ohrwurm geliefert haben, macht die Sache noch beeindruckender. Hammeralbum einer überaus empfehlenswerten Truppe!

http://www.facebook.com/mastermassiveband

super 14


Walter Scheurer

 
MASTER MASSIVE im Überblick:
MASTER MASSIVE – Black Feathers On Their Graves (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 83)
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