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  UE-Home → History → Online Empire 83 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Sampler – »Mystic Alchemy«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Sampler – Mystic Alchemy

GROOVEYARD RECORDS (Import)

Zehn Tracks von fünf Bands beinhaltet dieser Sampler, der einen Einblick in die offenbar überaus aktive griechische Heavy/Stoner Rockszene gewährt, schließlich lassen sich alle auf »Stoned Olympus« verewigten Bands grob dieser Ecke zuordnen. Als Initiatoren dieses Projekts gelten der zuletzt mit seinem ersten Soloalbum positiv auffällig gewordene Multi-Tasker Stavros Papadoupulos und sein SUPER VINTAGE-Mitstreiter Panagiotis Zabourlis. Die beiden waren aber nicht nur an der Vorauswahl und der Fertigstellung (Stavros hat das Album in dem von ihm geführten "Freerock Recording Studio" produziert) der Scheibe beteiligt, sondern erhalten auch Songwriter-Credtis für alle Tracks. Das ist insofern nicht wirklich überraschend, da die beiden auch in nahezu alle Bands und Projekte, die als weitere Gemeinsamkeit durchweg auf Gesang verzichten, involviert sind.

Zusammen haben die beiden Workaholics im letzten Jahr das Projekt CHILDREN OF AEGEAN gegründet, das wie allen anderen Formationen mit zwei Songs auf dieser Compilation vertreten ist. Die beiden in der Albummitte plazierten Tracks ›Circe‹ und ›Road To Troy‹ machen nicht nur Lust, das zeitgleich veröffentlichte Debutalbum zu hören, durch die teils verspielte Gangart tendieren die beiden Tracks auch mehr als alle anderen in eine eher progressive Richtung. Zur dezent folkloristisch anmutenden Atmosphäre trägt zudem die von Panagiotis gezupfte Laute bei, die das von den beiden Musikern verwendete Standard-Rock-Instrumentarium gelungen zu unterstützen weiß.

Eröffnet (und beendet) wird die Scheibe von UNIVERSAL HIPPIES, der wohl härtesten Band dieses Samplers. Vor allem die Gitarre von Stavros klingt bei diesem Unternehmen wesentlich rauher als bei allen anderen. Der Opener ›Monument‹ hat zudem einen Hauch Southern Rock verabreicht bekommen, das Finale ›Mediterraneans Gate‹ dagegen eine Psychedelic Rock-Schlagseite.

Eine solche lassen auch die beiden STONILA-Songs erkennen, auch wenn diese Band die wohl dreckigsten Blues-Riffs in petto hat und vor allem in ›Gators In Attica‹ zu erkennen ist, weshalb sich Panagiotis hier mit Teo Nousis einen zweiten Gitarristen ins Boot geholt hat. Dadurch dürfte dem "Chef" auch mehr Raum für Slide-Passagen geblieben sein, die er auf überaus lässige Art in die Songs zu integrieren weiß.

Daß Stavros übrigens auch ein begnadeter Drummer ist, stellt er bei STONE AGE MAMMOTH unter Beweis. An sich zwar von Panagiotis und seinem Saitendehner-Kollegen Anastasios Georgoulas als erdig-dreckiges Blues/Hard Rock-Unternehmen an den Start gebracht, wirkt der stoische Groove der Rhythmusfraktion kontrastierend. Durchaus denkbar, daß die beiden "Flitzefinger" ansonsten ihren Meistern mit ausufernden Soli gehuldigt hätten. Dennoch ist vor allem ›Desert Temple‹ wie geschaffen für endlose Jams und Solo-Eskapaden auf der Bühne.

Mit HAZY SEA bekommen wir schlußendlich noch die einzige Band bei der Stavros nicht aktiv tätig ist, zu hören. Auch hier hält Panagiotis, der seinerseits übrigens nur bei UNIVERSAL HIPPIES nicht selbst mitwirkt, sein Faible für die Slidegitarre nicht hinter dem Berg, scheint diese Formation ansonsten aber eher als sein "Stoner Rock-Baby" zu betrachten, das mit ›Sailing The Unknown‹ ein echtes Genre-Prachtexemplar abgeliefert hat.

Wer mit all den erwähnten Subgenres glücklich werden kann und mit Instrumentalkost generell kein Problem hat, wird definitiv auch mit diesem Sampler seine Freude haben. Respekt gebührt den beiden Initiatoren, die uns einen Einblick in ihr Schaffen gewähren.

https://stonedolympus.bandcamp.com/


Walter Scheurer

 
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