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  UE-Home → History → Online Empire 83 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Joe Satriani – »Shapeshifting«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Joe Satriani – Shapeshifting

LEGACY RECORDS/SONY MUSIC

Seit fast 35 Jahren versorgt der ursprünglich von der New York vorgelagerten Insel Long Island stammende Saitenvirtuose nun seine Klientel schon mit Soloalben. Einen guten Namen konnte er sich aber schon davor machen, und zwar in der in den frühen 80ern gerade so richtig aufsteigenden Metalszene in Kalifornien. Joe verdiente nämlich dort sein Geld als Gitarrenlehrer und unterrichtete unter anderem junge, aufstrebende Künstler wie Kirk Hammett und Alex Skolnick, aber auch einen gewissen Steve Vai. Mit großem Erfolg, wie die weitere Geschichte seiner ehemaligen Schüler zeigt.

Doch auch seine eigene Historie kann sich mehr als nur sehen lassen. Joe blieb bis heute in erster Linie als Solokünstler aktiv und darf sich als einer der einflußreichsten Gitarristen der Gegenwart betrachten. Doch auch seine unter dem Titel "G3" absolvierten Tourneen mit anderen namhaften Kollegen seiner Zunft sowie seine Beteiligung an der "Supergroup" CHICKENFOOT sollten sich als überaus erfolgreich erweisen.

Mit »Shapeshifting« kredenzt der US-Amerikaner dieser Tage sein bereits 17. Soloalbum und stellt damit einmal mehr klar, daß er in erster Linie verdammt viel Spaß an Musik hat. Logisch, denn beweisen muß der gute Mann schon längst niemand mehr etwas, und von daher kann er frei von der Leber weg aufspielen.

Da er auch seine "experimentelle" Phase lange hinter sich gelassen hat und seine Wurzeln nun mal im Bluesrock der gediegenen Sorte liegen, läßt sich auch das Songmaterial von »Shapeshifting« grob in dieser Ecke verorten. Durch sein Fingerspitzengefühl bei der Auswahl der Titel für seine Instrumentalstücke tut man sich als Hörer zudem entsprechend leicht zu erahnen, was einem geboten wird.

Und man wird auch von keinem der 13 Tracks getäuscht, denn daß etwa ›Teardrops‹ etwas schwermütiges, balladeskes an sich hat, liegt ebenso auf der Hand, wie die Tatsche, daß ›All My Friends Are Here‹ geselliges Beisammensein suggeriert. Zusammen mit seiner Begleitband (zu der unter anderem Legende Kenny Aronoff am Schlagzeug und JANE'S ADDICTION-Bassist Chris Chaney zählen) kredenzt Joe aber auch riff-betonte Rock-Epen (›Big Distortion‹) sowie klassischen Hard Rock US-amerikanischer Prägung (›Nineteen Eighty‹).

Zudem verneigt er sich in ›Ali Farka, Dick Dale, An Alien and Me‹ nicht nur von zwei eher wenig beachteten Künstlern, er läßt uns dabei ebenso wissen, was er durch deren Inspiration aus dem Hut zu zaubern imstande ist. Einmal mehr ein fesselndes Instrumentalalbum, an dem auch Nicht-Musiker ihre Freude haben können. Nicht zuletzt, weil bei Joe Satriani etwaige Selbst-Inszenierungen einfach nicht auf der Agenda stehen.

http://www.satriani.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
Joe Satriani im Überblick:
Joe Satriani – Shapeshifting (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 83)
Joe Satriani – The Elephants Of Mars (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 91)
Joe Satriani – Underground Empire 7-Special (aus dem Jahr 1994)
Joe Satriani – News vom 04.02.2006
Joe Satriani – News vom 11.02.2008
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