POWER QUEST – Wings Of Forever
UNDERGROUND SYMPHONY (Import)
Während uns so manche Band schwertschwingend ihre True-Ambitionen beweisen will und dabei ihren Metal doch mit reichlich Keyboardguß verwässern, liegt bei POWER QUEST die Sachlage ganz anders: Hier hat ein Keyboarder das Sagen, denn Tastendrücker Steve Williams hat nach seinem Ausstieg bei den Londoner Power Metaller DRAGONHEART seine eigene Kapelle ins Leben gerufen, so daß es fast schon wie eine Farce klingt, daß die Band gerade vermeldet hat, daß POWER QUEST gerade vermeldet haben, daß sie sich mit einem dritten Gitarristen verstärkt haben. Folglich stand hier von vornherein Bombast-Metal mit einem deutlichen Keyboardübergewicht auf der Speisekarte. Kompositorisch vermögen POWER QUEST über weite Strecken makellose Arbeit zu leisten und können etliche Ohrwürmer maßschneidern, so daß »Quest For Glory« eine perfekte Scheibe sein könnte, ja gar als Lehrstück für diesen Stil anerkannt werden könnte - wenn da nicht zwei Kleinigkeiten wären: Hatte man auf seinem 2-Song-Demo noch einen Drummer aus Fleisch und Blut hat man ihn nun mittels maschineller Hilfe wegrationalisiert; der verwendete Drumcomputer klingt so gotterbärmlich schlecht, daß er nahezu jeglichen Reiz der Kompositionen zerstört. Für mich vollkommen unverständlich, daß ARENA-Member Karl Groom, der für POWER QUEST als Produzent fungiert hat, dieses Debakel hat durchgehen lassen. Der zweite kapitale Schnitzer, der POWER QUEST unterlaufen ist, besteht aus dem Umarrangieren der Demotracks, so daß einstige Bandhymne ›Follow Your Dreams‹ nun nahezu komplett ihres überwältigenden Drives beraubt wurde. Nicht auszudenken, welch überragende Scheibe hier möglich gewesen wäre, wenn POWER QUEST diese im Grunde sehr einfach abzustellenden Dinge beachtet hätten.
beeindruckend | 13 |