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KEEN HUE – Heydays

AOR HEAVEN/SOULFOOD

Der Name dieser Truppe dürfte wohl nur eingeschworenen Szenekennern ein Begriff sein, denn auch wenn die Bandgeschichte bis in die späten 70er Jahre zurückgeht und sich KEEN HUE mit zwei Alben in Schweden einen guten Namen machen konnten, klappte es auf internationaler Ebene nicht mit dem Durchbruch.

Gründe dafür mag es viele geben, einer der wichtigsten dürfte sich damit erklären lassen, daß es für das Debut »Ogre King« kaum Unterstützung von CRIMINAL RESPONSE (einem Sublabel von EBONY RECORDS) für die Band gegeben hat. Dadurch blieb der 1985 veröffentlichte 10-Tracker eher unbemerkt, während diverse andere Truppen mit durchaus vergleichbarem Hard Rock der gemäßigten Gangart durchstarten konnten. Als wenig förderlich für die Karriere erwies sich in weiterer Folge auch die offenbar nicht gerade umwerfende Arbeitsintensität der Band sowie die offenkundig mangelnde Stabilität des Line-ups, auch wenn KEEN HUE an der Livefront zumindest in Schweden durchaus präsent gewesen ist.

Nach einem Wechsel am Mikro in den frühen 90er Jahren sollte sich der Stil hin in Richtung AOR beziehungsweise Mainstream-tauglicher Sounds ändern. Doch leider war man auch damit nicht zwingend erfolgreich, auch wenn das zweite Langeisen »Juicy Fruit Lucy« durchaus seine Momente hatte. 1993 krähte aber auch im Drei-Kronen-Land kaum noch ein Gockel nach melodischem Rock mit AOR-Schlagseite, weshalb sich die Band bald darauf auch trennte. Davon unbeeindruckt blieben jedoch Gitarrist Stefan Morén und Bassist Kent Jansson. Die beiden suchten sich nämlich recht bald willige Kollegen, erweiterten ihr musikalisches Programm um diverse Rockklassiker und starten 1994 das Unternehmen KEEN HUE-UNDER COVER.

Dieses sollte nachhaltig motiviert haben, denn vor kurzer Zeit erst kontaktierte Stefan seine früheren Kollegen um nachzufragen, ob man nicht doch wieder Interesse daran KEEN HUE in der Ur-Version erneut an den Start zu bringen. Offenbar mit Erfolg, denn 2018 wurde bekanntgegeben, daß sich Stefan und Kent mit den beiden schon auf dem Debut bei der Band aktiven Lars-Åke Nilsson (v) und Åke Nyström (g) sowie dem 1989 zum ersten Mal KEEN HUE beigetretenen Drummer Peter Ytterberg zusammengetan hätten. Das erste Ergebnis dieser abermaligen Kooperation wird nun unter dem Titel »Heydays« veröffentlicht und läßt auf Anhieb erkennen, daß den Herren die Lust an der Musik keineswegs abhandengekommen ist. Zwar hat es noch nicht zu neuen Songs gereicht, die Neueinspielungen diverser alter Nummern macht aber auf jeden Fall Hoffnung, daß es nicht bloß bei dieser einen Veröffentlichung bleibt. Die Strategie, erst einmal zu checken, wie denn Tracks, die in den 80ern aufgenommen worden sind, in einem zeitgemäßen Sound klingen würden, scheint klug gewesen zu sein. Denn selbst bislang nicht mit KEEN HUE vertraute Musikliebhaber attestieren Nummern wie ›Fly Away Honey‹, ›Blue Girls‹ (nein, kein Tribut an Schlumpf-Mädels...), ›Crossifre‹ oder ›The Doctor's Crying‹ (keine Ahnung, ob es nur am Titel liegt, aber hier wurden definitiv Schenker-Riffs verbraten) zeitlose Klasse. Nicht zuletzt durch die stimmliche Nähe von Lars-Åke zu Klaus Meine darf man durchaus auch die SCORPIONS als Referenz anführen. Deren Härtegrad in den 80er Jahren paßt generell ganz gut als Vergleich zur stilistischen Ausführung von KEEN HUE, doch auch Fans von Formationen wie etwa BONFIRE, VICE oder VAMP sollten hier auf ihre Kosten kommen.

Gelungenes Comebackalbum, meine Herrschaften, bitte weitermachen!

http://www.facebook.com/keen-hue-137383786328216/


Walter Scheurer

 
KEEN HUE im Überblick:
KEEN HUE – Coming Home/Into The Night (Rundling-Review von 1994 aus Underground Empire 7)
KEEN HUE – Heydays (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 81)
KEEN HUE – News vom 21.06.2008
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