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  UE-Home → History → Online Empire 78 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → THE TEMPERANCE MOVEMENT – »A Deeper Cut«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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THE TEMPERANCE MOVEMENT – A Deeper Cut

EARACHE/WARNER MUSIC

Auch wenn die Zeichen auf Sturm standen und die Band nach ihrem Karriere-Blitzstart mit ihrem selbstbetitelten Debut auch mit dem zweiten Dreher »White Bear« überaus erfolgreich unterwegs war, folgte bald darauf eine kurze, aber relativ heftige Krise. Diese wurde durch den unerwarteten Ausstieg von Bandmitbegründer Luke Potashnick verursacht, der sich aufgrund akuter "Tourmüdigkeit" aus dem Line-up verabschiedete. Daß sich bald darauf auch noch Drummer Damon Wilson aus dem Staub machte, machte die Sache klarerweise nicht besser. Im Gegenteil, Sänger Phil Campbell fühlte sich enorm gestreßt und unter Druck gesetzt, war doch plötzlich das bewährte Songwriter-Trio der Band - bestehend aus dem zweiten Gitarristen Paul Sayer, Phil und Luke, zerbrochen. Doch der Sänger wußte, sich und die Band aus dem Schlamassel herauszuwinden, rekrutierte seinen alten Kumpel Matt White als Gitarristen und mit Simon Lea einen neuen Schlagzeuger und entdeckte obendrein in jener Phase eine alte Jugendliebe neu: das Piano!

Dieses ist auf dem neuen Dreher der Burschen auch durchaus prominent vertreten, zunächst jedoch deutet nichts darauf hin, daß sich der Titel sehr wohl auch auf die musikalische Ausrichtung beziehen könnte. So legt die Truppe mit den ersten drei Nummern (vor allem der knackige Dosenöffner ›Caught In The Middle‹ hat das Zeug aus dem Stand heraus jedes Rockerherz und jeden Rock-Radiosender sofort zu erobern!) einmal mehr jene krachig-intensive Blues/Classic Rock-Melange aufs Parkett, für die THE TEMPERANCE MOVEMENT von den Fans seit den Anfängen geschätzt werden. Danach wird es jedoch mit dem Titelsong und in weiterer Folge mit dem fast schon sentimental tönenden ›Another Spiral‹, dem hingebungsvoll dargebotenen und unglaublich emotionsgeladenen ›Children‹ sowie dem tiefschürfenden Schlußpunkt ›The Wonders We've Seen‹ mehr als nur verhältnismäßig ruhig. Seine Zeit als Solokünstler, in der sich Phil in London unter anderem als Singer/Songwriter zu etablieren versuchte, kommt dem Quintett dabei jedoch sehr entgegen. Der Frontmann versteht es nämlich auch sehr gut, derlei Tracks authentisch und mit entsprechender Anmut zu intonieren. Kitsch ist in den Balladen absolut nicht vorhanden!

Nicht zuletzt dadurch sollte auch kein Fan der Band enttäuscht sein, denn abwechslungsreicher und ausgeglichener als auf »A Deeper Cut« klangen THE TEMPERANCE MOVEMENT noch nie. Und abgesehen davon geht es mit dem entfernt an THUNDER erinnernden ›The Way It Is And The Way It Is Now‹ sowie dem BAD COMPANY-infiltrierten ›Higher Than The Sun‹ im weiteren Verlauf der Spielzeit ohnehin auch wieder rockig zur Sache.

Anzunehmen also, daß die Band - trotz der erwähnten Veränderungen - mit ihrem dritten Album problemlos in die Erfolgsspur zurückfinden wird.

https://www.thetemperancemovement.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
THE TEMPERANCE MOVEMENT im Überblick:
THE TEMPERANCE MOVEMENT – A Deeper Cut (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 78)
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