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MALUM SKY – Diatribe (CD-EP)

SLIPTRICK RECORDS (Import)

Bei uns noch weitgehend unbekannt, hat sich diese, seit 2014 existierende Band aus Wales auf den britischen Inseln bereits einen guten Ruf erspielen können. Unter anderem durch die erfolgreiche Teilnahme am "Metal To The Masses"-Bandwettbewerb vor drei Jahren. Mit »Diatribe« kredenzt uns der Fünfer nun seine zweite EP (die erste wurde »Malum Sky« getauft und wurde 2015 in Eigenregie unters Volk gebracht), die abermals Michael Jensen Després, einer der beiden Gitarristen des Quintetts, produziert hat.

Das ist insofern erwähnenswert, da die fünf Songs, wirklich fein arrangiert klingen und die Chose überraschend druckvoll aus den Boxen kommt. Das ist aber auch nötig, denn die Tracks sind überaus facettenreich ausgefallen und mit unzähligen Details ausgestattet. Ein verwaschener Sound wäre definitiv kontraproduktiv. Auffällig ist auch, daß MALUM SKY zwar ganz klar dem Prog-Metal zuzuordnen ist, die Jungs sich dafür aber an unterschiedlichen Genregrößen orientieren, wodurch sie sich innerhalb eines sehr weiten Spektrums bewegen.

So läßt bereits der Opener ›Year Of The Rat‹ durch seine verspielte Darbietung und den markanten Refrain an DREAM THEATER zu deren Frühphase denken, zugleich aber auch an MESHUGGAH. Zumindest ist der Einfluß der Schweden auf die brettharten Riffs nicht von der Hand zu weisen: Noch ein wenig krasser klingt die trotz aller unterschiedlichen Anteile immerzu in sich schlüssig und stimmig klingende Melange der Waliser in ›Borrower‹. Hier könnte man durchaus denken, KARNIVOOL hätten sich bei THRESHOLD im Studio eingefunden, um eine tiefenentspannte TESSERACT-Hymne vom Stapel zu lassen. Durch den hypnotischen Klargesangsvortrag des in allen Lagen überzeugenden wie ausdrucksstarken Frontmannes Ben Honebone entpuppt sich auch das anschließende, musikalisch weniger spektakuläre ›The Coil‹ als Treffer.

Um so intensiver kommt danach ›Eye Above‹ daher, das von zugleich eleganter wie brachialer Rhythmik lebt und Ben unter Beweis stellen läßt, daß ihm auch in den wenigen, geschickt plazierten Growl-Passagen keineswegs die Luft ausgeht. Mit dem finalen Titeltrack, der mit knapp sieben Minuten Spielzeit auch das längste Stück dieser EP darstellt, endet dann das Spektakel, das zweifelsohne in die Kategorie "gelungen" eingeordnet werden darf.

Hier kommt erneut der Hang zu DREAM THEATER zum Vorschein, wobei deren Feingefühl für Dramatik mit ausladender, fast schon gen Djent tendierender Instrumental-Darbietung kombiniert wird und trotz der teils wirklich schräg anmutenden Baßstruktur ein feines Gesamtbild ergibt. Chapeau!

http://www.malumsky.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
MALUM SKY im Überblick:
MALUM SKY – Diatribe (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 79)
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