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NAZARETH – Tattooed On My Brain

FRONTIERS RECORDS/SOULFOOD

Da die Band in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum feiert, ist davon auszugehen, daß man uns diesbezüglich noch gesondert mit diversen Veröffentlichungen die Ehre erweisen wird. Das dieser Tage erscheinende 24. Studioalbum der immer noch weltweit bekanntesten Rockband Schottlands ist davon jedenfalls ausgenommen. Schließlich hat es nichts mit Retrospektiven jeglicher Art zu tun, sondern stellt vielmehr einen Neuanfang dar.

Auf »Tattooed On My Brain« ist nämlich zum ersten Mal der inzwischen gar nicht mehr so neue Sänger Carl Sentance zu hören. Der zählt bekanntermaßen seit vier Jahren zum Line-up und hat sich zumindest in der Livesituation als kompetenter Nachfolger des legendären, krankheitsbedingt zum Aussteigen gezwungenen Dan McCafferty erwiesen. Seine Klasse als Sänger ist hinlänglich bekannt, nicht bloß durch seine Alben mit PERSIAN RISK, auch die Tatsache, daß er immer wieder gerne von Musiker-Kollegen wie Don Airey, Dario Mollo oder Klaus Schubert für Beiträge eingeladen wird, spricht für den Waliser.

Zusammen mit Pete Agnew, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied am Baß, dem mit 24 Dienstjahren längstdienenden NAZARETH-Gitarristen Jimmy Murrison und Lee Agnew, der nach dem Tod von Ur-Drummer Darrel Sweet 1999 den Platz hinter dem Drum-Kit in der Formation seines Vaters übernahm, fand sich Carl im "Sub Station"-Studio im schottischen Rosyth ein, um unter der Regie von Yann Rouiller insgesamt 13 neue Nummern aufzunehmen.

Das Songmaterial läßt sich in Summe grob unter dem Begriff Classic/Hard Rock zusammenfassen und dürfte auch bei Konzerten ganz gut zur Geltung kommen, zumal die Herrschaften selbstredend wissen, was ein Song benötigt, der auch live funktionieren soll. Dadurch ist auch für ein unterhaltsames wie abwechslungsreiches Programm gesorgt, zumal vom stampfenden Dampfhammer (›Never Dance With The Devil‹) über lässig-groovende Riff-Rocker (›Crazy Molly‹) sowie Ausflüge in den Boogie-Rock (›Pole To Pole‹) bis hin zu bluesigen Nuancen (›Rubik's Romance‹) alles geboten wird, was zu gepflegtem Classic Rock irgendwie dazugehört.

So weit, so gut. Dennoch dürfte es dem Vierer passieren, mit der Frage konfrontiert zu werden, ob es nicht doch einfacher gewesen wäre, diese Scheibe unter einem anderen Bandnamen zu veröffentlichen.

Zwar sind NAZARETH nun wahrlich nicht die erste Band, die nach einem Sängerwechsel einen Neuanfang versucht, da die Gesangsperformance von Carl allerdings dermaßen weit vom rauchig-deftigen Vortrag seines Vorgängers entfernt ist und Dans Stimme das Markenzeichen des Bandsounds schlechthin darstellte, darf darüber auf jeden Fall diskutiert werden.

http://www.nazarethdirect.co.uk/

gut 10


Walter Scheurer

 
NAZARETH im Überblick:
NAZARETH – Boogaloo (Rundling-Review von 2000 aus Online Empire 2)
NAZARETH – Homecoming (Rundling-Review von 2002 aus Online Empire 11)
NAZARETH – Live At The Beep (Rundling-Review von 1998 aus Online Empire 1)
NAZARETH – No Jive! (Rundling-Review von 1991 aus Underground Empire 5)
NAZARETH – Tattooed On My Brain (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 77)
NAZARETH – The Anthology (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 40)
NAZARETH – Online Empire 12-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2002)
NAZARETH – Online Empire 13-"Eye 2 I"-Artikel: »Homecoming« (aus dem Jahr 2002)
NAZARETH – Online Empire 23-"Eye 2 I"-Artikel: »Live In Texas« (aus dem Jahr 2005)
NAZARETH – Online Empire 24-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2005)
NAZARETH – Online Empire 26-"Eye 2 I"-Artikel: »Live From Classic T Stage« (aus dem Jahr 2006)
NAZARETH – Online Empire 32-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2007)
NAZARETH – Online Empire 68-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2016)
NAZARETH – News vom 05.09.2013
NAZARETH – News vom 23.02.2014
NAZARETH – News vom 18.01.2015
NAZARETH – News vom 15.02.2015
Soundcheck: NAZARETH-Album »The Newz« im "Soundcheck Heavy 110" auf Platz 21
siehe auch: Musik von NAZARETH im Film "Halloween"
siehe auch: Musik von NAZARETH im Film "Klick"
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