DOKKEN – Return To The East Live 2016 (CD + DVD-Package)
FRONTIERS RECORDS/SOULFOOD
Auch wenn nicht wirklich absehbar ist, ob jemals wieder ein Studioalbum in der legendären Bandbesetzung Don Dokken/George Lynch/Jeff Pilson/Mick Brown erscheinen wird, hat sich die Formation vor gut zwei Jahren zumindest für einige ausgewählte Gigs - unter anderem beim japanischen "Loudpark"-Festival - zusammengefunden, um den Fans ein feines "Best Of"-Programm zu bieten.
Daß genau dieser Auftritt in Fernost auch für die Nachwelt dokumentiert worden ist, überrascht wenig. Schließlich weiß man bei der Band DOKKEN nur selten, wie und was als nächstes kommen wird, und zudem soll das Album ja auch einen direkten Verweis auf das 88er Livealbum »Beast From The East« herstellen.
Soweit, so klar. Überraschender wirkt die Tatsache, daß mit ›It's Just Another Day‹ aber doch auch ein brandneuer Studiotrack auf dem aktuellen Dreher verewigt ist und der sogar den Einstieg ins Geschehen liefert. Allerdings wird man auch recht schnell feststellen, daß DOKKEN damit den in Japan vorgetragenen Klassikern nicht das Wasser reichen können.
Bei den "ausgehungerten" DOKKEN-Fans wird aber dennoch die Freude darüber überwiegen, die vier Herren endlich wieder gemeinsam arbeiten zu sehen (beziehungsweise zu hören), und auch bei den zum Schluß servierten Akustikversionen von ›Heaven Sent‹ und ›Will The Sun Rise‹ sollten alle Fans auf ihre Kosten kommen. Doch auch diese sind lediglich als "Beilagen" zu betrachten. Der "Hauptgang" ist logischerweise der Mitschnitt des erwähnten Auftritts, und der hat es definitiv in sich! In erster Linie, weil die Truppe verdammt gut in Form gewesen ist. Speziell Namensgeber Don läßt diverse eher durchwachsene Vorstellung der jüngeren Vergangenheit (wie etwa beim "Bang Your Head!!!" 2017) vergessen und kommt in nahezu allen Lagen überzeugend rüber. Das gilt selbstredend auch für seine "Mitstreiter" (es gibt wohl nur wenige Bandkonstellationen, bei denen diese Bezeichnung dermaßen perfekt paßt...), wobei erwartungsgemäß Mister Lynch immer wieder brilliert.
Auch an der Setlist gibt es wohl kaum etwas zu bemängeln, bekommt man doch satt rockendes, wie den Opener ›Kiss Of Death‹ ebenso zu hören, wie eher getragenere Tracks vom Schlage ›When Heaven Comes Down‹. Daß man sich vorwiegend auf die "goldenen Jahre" der Band beschränkt, ist wenig überraschend, schließlich waren DOKKEN zwischen 1981 (»Breakin' The Chains«) und 1987 (»Back For The Attack«) am erfolgreichsten und zählten auch hierzulande mit zu den meistgeschätzten Bands aus dem fernen L.A..
Wär' fein, wenn dieser Auftritt doch ein "Nachspiel" nach sich ziehen würde und das Quartett sich zumindest zu einer Gastspielreise in die alte Welt aufmachen würde.