Jizzy Pearl – All You Need Is Soul
FRONTIERS RECORDS/SOULFOOD
Auch wenn der Name seiner Band LOVE/HATE auf dem Cover verewigt ist, handelt es sich bei »All You Need Is Soul« um ein neues Soloalbum des US-amerikanischen Sängers. Genauer gesagt um das bereits vierte unter seinem Künstlernamen.
Dennoch kommt einem erneut auf Anhieb als erste Referenz seine Stammformation in den Sinn, wenn man dem Kerl zuhört. Inwiefern Jizzy beim Schreiben der neuen Songs sein Frühwerk im Sinn gehabt hat, kann man zwar nur schwer beurteilen, Tatsache ist jedenfalls, daß er selbst die Scheibe als seine beste seit »Blackout In The Red Room« beschreibt. Wer den musikalischen Werdegang des ursprünglich aus Chicago stammenden, jedoch schon seit den 80ern von Kalifornien aus agierenden Mister Pearl mitverfolgt hat, wird wissen, daß sich weder zwar Jizzy noch LOVE/HATE stilistisch jemals großartig von besagtem Durchbruchsalbum entfernt haben, in irgendeiner Weise daran anschließen konnte man jedoch nie mehr. Selbst nur annähernd vergleichbarer kommerzieller Erfolg ist bislang ausgebleiben.
Am Umstand, daß Jizzy in allen den Jahren aber kein bißchen an Integrität eingebüßt hat und zu jeder Zeit (und mit jedem Unternehmen, mit dem er in ein Studio gegangen ist!) für gepflegten, immer wieder mal um krachende Funk-Zitate angereicherten, Hard Rocksound mit reichlich Gefühl und Seele zu sorgen wußte, hat sich ebensowenig verändert wie an seiner verkratzten, dezent rauchigen und ungemein ausdrucksstarken Stimme.
Die "Seele" seiner Songs hat er dieses Mal sogar zum Programm erkoren und läßt uns vom fulminanten Opener ›You're Gonna Miss Me When I'm Gone‹ an wissen, daß hier jemand den Mund keineswegs zu voll nimmt. Erdig-gediegener, hemdsärmelig intonierter Hard Rock in US-typischer Manier ist es klarerweise auch, der diese Scheibe dominiert. Wobei aber nicht nur von Jizzys Stimme herausragt, sondern auch die lässig klingende Sechssaitigen seines Sidekicks Darren Housholder.
Zwar schafft es »All You Need Is Soul« im Endeffekt nicht ganz dem angegebenen Vergleich zum 1990er Referenzwerk standzuhalten, da gegen Ende hin mit Ohrwürmchen ein wenig sparsam umgegangen wurde, wem es aber nach Mucke nach typischer Jizzy Pearl-Machart gelüstet, erhält hiermit ein feines und nicht nur sprichwörtlich überaus "beseeltes" Teil.
http://www.facebook.com/jizzypearlslovehate/
beeindruckend | 12 |