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  UE-Home → History → Online Empire 74 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Al Di Meola – »Opus«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Al Di Meola – Opus

E·A·R MUSIC/EDEL

Es mag überraschend klingen, aber dieser Mann war in der Tat an meiner musikalischen Sozialisation beteiligt, wenn auch nur indirekt. In den frühen 80ern Jahren wurde das Gitarrenthema aus ›Race With The Devil On A Spanish Highway‹ (von seinem, nicht nur in Jazz-Kreisen als legendär bezeichneten 1977er Album »Elegant Gypsy«) nämlich in einer österreichischen Radio-Sendung mit dem Titel "Hard Rock Cafe" als Einleitung beziehungsweise Erkennungsmelodie verwendet.

Nicht wissend, wer uns da allwöchentlich am Samstagabend mit seiner Fingerfertigkeit in den Bann zog, bevor es für knapp 60 Minuten (ohne Werbepausen, das weiß ich noch!) sowohl Klassiker als auch brandneue Tracks zu hören gab, war es schließlich der Moderator (und damalige NO BROS-Manager) Gotthard Rieger, der offenbar zahlreiche Publikumsanfragen dazu mit der in voller Länger gespielten Originalversion dieses Tracks beantwortete: Der Saitenhexer hört auf den Namen Al Di Meola!

Der Name des US-amerikanischen Virtuosen mag vielleicht im Rockbereich nicht ganz von jener Bedeutung sein wie in Jazz- und World Music-Kennerkreisen, Saiten-Fetischisten jeglicher Gangart wissen, sein Werk und Wirken dagegen sehr jeher zu schätzen. Wie bisher Usus, ist sein Stil auch auf dem neuesten (es dürfte das inzwischen 30. Studioalbum des Herrn Di Meola sein!) Werk »Opus« (noch Fragen?) vielschichtig und variantenreich ausgefallen und wird ganz offensichtlich zu gleichen Teilen von Emotionen und Technik getragen.

Über seine Spieltechnik und Fingerfertigkeit zu philosophieren, steht einem ohnehin nicht zu, die Tatsache, wie der gute Mann einmal mehr einzig und alleine mit seinem Instrument (beziehungsweise mit Unterstützung des Jazz-Pianisten Kemuel Roig, der in mehreren Kompositionen mit von der Partie ist) unterschiedlichste Gefühlswelten erschaffen kann, ist einfach nur phänomenal. Ebenso imponierend ist auch die Tatsache, wie man sich als Zuhörer tatsächlich einzig und allein durch den instrumentalen Vortrag und den oft simpel wirkenden Titeln durch das Kopfkino unmittelbar dorthin (oder in jenen Gemütszustand) versetzt fühlt, wie es Al Di Meola wohl zu suggerieren angedacht hatte.

Ein wahrer Genuß - Kopfhörer auf, und alles andere mal kurz vergessen!

http://www.aldimeola.com/


Walter Scheurer

 
Al Di Meola im Überblick:
Al Di Meola – Across The Universe (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 82)
Al Di Meola – Elegant Gypsy & More Live (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 76)
Al Di Meola – Opus (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 74)
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