SLOMIND – Metamorphoseon
SONIC ATTACK/SPV
Da die bisherigen Veröffentlichungen, die EP »Grown Against The Grain« und der Longplayer »Solar Plexus«, einhellig positiv aufgenommen wurden, kommt es nicht unbedingt überraschend, daß die Düsseldorfer ihren eingeschlagenen Weg beibehalten haben. Von kreativem Stillstand kann aber dennoch absolut keine Rede sein, auch wenn die Basis an sich unverändert erscheint und sich SLOMIND ganz offenbar im Grenzbereich von Stoner Rock, Doom und Sludge immer noch pudelwohl fühlen.
Doch schon der Titel und das Cover geben zu erkennen, daß Veränderungen zu erwarten sind und speziell diese, wenn auch stilistisch nur geringfügigen, lassen einmal mehr das Talent des Quartetts erkennen. Ohne auch nur ansatzweise an Heftigkeit einzubüßen, gibt es auf »Metamorphoseon« nämlich eine im Vergleich zum Vorgänger deutlich erhöhte Menge an zwingenden Momenten und Melodien zu vernehmen und diese machen das berühmte Kraut einmal mehr fett, und zwar gehörig!
Zwar werden die erwähnten Hooks durchweg bereits auf den ersten Eindruck hin wahrgenommen, viele davon lassen jedoch erst durch ihre Nachwirkung erkennen, wie sehr der Sound von SLOMIND davon geprägt ist. Ebenso fällt auf, daß die Chose nunmehr abwechslungsreicher aus den Boxen donnert (prima Sound übrigens, vor allem die Gitarren drücken wahnsinnig!) und von Straßenwalzen-Sludge in erlesener New Orleans-Manier über hypnotisierenden Stoner mit Psychdelic-Schlagseite hin zum deftigen Grunge reicht und selbst vor eher traditionell angelegten Rock-Klängen nicht zurückschreckt.
Aber nicht nur was die Musik an sich betrifft, auch der Gesang von Patrick Pagliaro erweist sich als facettenreicher denn je und läßt ab und zu ebenso an den jungen Phil Anselmo denken wie an Zakk Wylde oder Pepper Keenan zu »Deliverance«-Zeiten. Doch auch das für Michael Poulsen typische "Knödeln" hat der Bursche gut drauf, wie man der Single ›Soulstripper‹ generell - und nicht nur deshalb - eine gewisse Nähe zu VOLBEAT anmerkt.
Allerdings sei angefügt, daß SLOMIND sowohl wesentlich heftiger und dreckiger zu Werke gehen als die Dänen, und dieser Track - wie auch der nicht minder potentielle Hit-Aspirant ›Relentless‹, in den an den Schluß gestellten "Single Cut"-Versionen doch wesentlich handzahmer rüberkommen als in den eigentlichen Album-Versionen.
Ein cooles Gerät, das sich sowohl zum Mitleiden wie auch bestens zum Austoben eignet. Thumbs up!
http://www.facebook.com/slowmindband
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