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  UE-Home → History → Online Empire 73 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → HONEYMOON DISEASE – »Part Human, Mostly Beast«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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HONEYMOON DISEASE – Part Human, Mostly Beast

THE SIGN RECORDS/CARGO

Der Titel des zweiten Drehers dieses schwedischen Quartetts suggeriert, es offenbar mit etwas "Geteiltem" zu tun bekommen. Ein Schelm wer Böses denkt: Ob die Band eventuell darauf anspielt, daß sich im Line-up immer noch zwei Weiblein und zwei Männlein finden lassen?

Wer zu welcher Fraktion zählt, bleibt selbstverständlich jedem selbst überlassen - geteilte, oder gar polarisierende Meinungen zum zweiten Dreher des gemischten Vierers aus dem Drei-Kronen-Land wird es dagegen nicht geben.

Eins ist nämlich fix: Die Vier haben im Kollektiv ein überaus unterhaltsames Rockalbum abgeliefert! Eines, das auf Anhieb zu Mitmachen animiert und obendrein noch eines, das im Vergleich zum Erstling »The Transcendence« eine gehörig erhöhte Anzahl an Ohrwürmchen zu bieten hat. So geht es mit dem locker-lässigen ›Do It Again‹ gleich einmal richtig mitreißend los, selbst wenn die Stimme von Sängerin Jenna dabei verhältnismäßig unauffällig bleibt. Daß die Dame aber sehr wohl auch gehörig aus sich herausgehen kann und mit Inbrunst ihre Texte ins Mikro röhrt, stellt sie im Verlauf der Spielzeit mehrfach unter Beweis. Positiv zu bemerken an ihrem Vortrag ist generell, daß Jenna einzig und allein auf ihre von Natur aus gegebene Stimmlage setzt und der Vortrag dadurch auch an Authentizität gewinnt. Das ist insofern bemerkenswert, da man der Musik des Quartetts generell zu keiner Sekunde die Gegenwart anhört. Im Gegenteil, ›Fly Bird, Fly High‹ etwa klingt dermaßen nach der "Rock-Antike", daß man glauben möchte, die einst blutjungen THE RUNAWAYS wären mit einem musikalischen Ziehvater wie Chuck Berry in einen Proberaum gesperrt worden und das Ergebnis dieser Session wäre eben erst jetzt veröffentlicht worden. Ebenso wie aus jeglicher Zeit gefallen klingen aber auch ›Electric Eel‹ (hat was von den frühen GIRLSCHOOL, wenn die sich an T.REX orientiert hätten und weniger bestrebt gewesen wären, sich an MOTÖRHEAD zu halten) sowie das mit feinem Blues-Anstrich versehene, rifftechnisch an MOTT THE HOOPLE angelehnte ›Tail Twister‹.

Wer also an den Rock'n'Roll immer noch vorwiegend den Anspruch stellt, im Sinne der "alten Meister" unterhalten zu werden, wird von HONEYMOON DISEASE bestens bedient. Cheerzzz!

http://www.facebook.com/honeymoondisease/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
HONEYMOON DISEASE im Überblick:
HONEYMOON DISEASE – Part Human, Mostly Beast (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 73)
HONEYMOON DISEASE – The Transcendence (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 65)
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