RHINO BUCKET – The Last Real Rock n'Roll
ACETATE RECORDS/CARGO
Es kommt nicht von ungefähr, daß uns als essentiellstes Zitat von Bandoberhaupt, Sänger und Rhythmusgitarrist Georg Dolivo im Vorfeld der Veröffentlichung dieser Scheibe ein markiges "We never did a ballad. Never will." mitgeteilt wird. Der gute Mann will sich damit aber keineswegs rechtfertigen, sondern trifft den Nagel einmal mehr auf den Kopf, und zwar punktgenau!
Soll heißen, daß die US-Amerikaner auch auf ihrem siebenten Studiodreher (dem ersten nach einer fast sechsjährigen Veröffentlichungspause) exakt jene Klänge anzubieten haben, für die ihre Fans sie seit fast 30 Jahren schätzen. Etwaige Nörgler die RHINO BUCKET (einmal mehr) dafür mangelnde Weiterentwicklung vorwerfen, dürfen das selbstredend gerne auch weiterhin tun, der Formation selbst wird das (erneut) nichts ausmachen. Warum auch, ihre Fans hat diese Band längst gefunden, und die werden mit »The Last Real Rock n'Roll« auch voll und ganz auf ihre Kosten kommen.
Logisch, schließlich wird nichts anderes als handgemachter Hard/Classic Rock'n'Roll der lässigen Art dargeboten (der von SUPERSUCKERS-Boss Eddie Spaghetti entsprechend roh und fett produziert und abgemischt wurde). Dabei wird ein ähnlicher Esprit versprüht wie von AC/DC zu seligen Bon Scott-Tagen und auch so manche ROSE TATTOO-Schlagseite im Sound ist auf dem siebten Streich der Herren ebenso auszumachen. Selbstredend auch die obligatorische Dosis Street-Feeling, die einem mit reichlich Dreck und Rotz um die Ohren geballert wird und dadurch Namen wie LITTLE CAESAR oder CIRCUS OF POWER in Erinnerung ruft. Alles beim alten? Nicht ganz, und das ist sogar gut so! Im Vergleich zu den letzten beiden Scheiben »The Hardest Town‹ (2009) und »Who's Got Mine?« (2011) fällt nämlich auf Anhieb die erhöhte Ohrwurm-Dichte von »The Last Real Rock n'Roll« auf. Jetzt noch mal die Scheibe aufgelegt, ein Bierchen geköpft und losgerockt!
super | 14 |