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  UE-Home → History → Online Empire 71 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Mark Slaughter – »Halfway There«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Mark Slaughter – Halfway There

EMP LABEL GROUP/SPV

Erstmals in Erscheinung treten konnte der aus Las Vegas stammende Sänger in den späten 80er Jahren bei Vinnie Vincent INVASION. Nach ersten, interimistischen Tournee-Engagements wurde Mark vom ehemaligen KISS-Gitarristen fix engagiert und war danach auch an den Aufnahmen für das zweite INVASION-Album »All Systems Go« beteiligt. Da dieses Unternehmen jedoch ein kurzlebiges war, hatte sich Mark schon bald um ein neues Betätigungsfeld kümmern müssen. Das schien ihm aber zu umständlich, weshalb er gemeinsam mit dem Bassisten Dana Strum kurzerhand eine neue Band formierte und sich dazu entschloß, fortan unter dem Banner SLAUGHTER loszulegen.

Mit Erfolg, denn trotz der Tatsache, daß zu jenem Zeitpunkt bereits die für melodischen Hard Rock an sich nur bedingt "traumhaften" 90er Jahre angebrochen waren, konnten SLAUGHTER gehörig reüssieren. Zum einen schaffte die Truppe mehrere Charthits, und zum anderen konnten Fans auf einigen Tourneen sowie mit insgesamt fünf Studioalben beglückt werden.

Hierzulande galt die Band zwar zu keinem Zeitpunkt als ganz großer Name, in den Staaten dagegen sind SLAUGHTER immer noch eine gewaltige Nummer. So gesehen ist es auch kaum verswunderlich, daß man von Namensgeber und Sänger Mark Slaughter in den letzten Dekaden nur wenig mitbekommen konnte, ehe er 2015 sein erstes Soloalbum »Reflections In A Rear View Mirror« auftischte. Dieses bekommt nun einen Nachfolger, der den Titel »Halfway There« trägt.

Der ist insofern als Programm zu betrachten, sind doch auf der einen Seite einige Songs (wie etwa der flotte Opener ›Hey You‹ oder ›Turn It‹) darauf verewigt, die durchaus auch ins Programm von SLAUGHTER gepaßt hätten, doch eine "Retro"-Party findet hier definitiv auch nicht statt. Der inzwischen nicht nur als Sänger, sondern darüber hinaus auch als Instrumentalist, Songschreiber, Produzent und Aufnahmeleiter fungierende Mark, macht nämlich sehr deutlich, daß er keineswegs bemüht ist, nur die glorreiche Vergangenheit wiederbeleben zu wollen, sondern sehr wohl auch auf Aktualität setzt.

So ist es nicht nur die satte, druckvolle Aufnahme, die als "zeitgemäß" zu betrachten ist, auch einige Songs erwiesen sich als überraschend modern. Das mit schwerem Groove aus den Boxen donnernde ›Reckless‹ etwa oder auch das in dezent an DISTURBED erinnernder Rhythmik "marschierende" ›Devoted‹, Songs also, die eine gewisse Intention für etwas wie "Zeitgeist" erkennen lassen. Und auch ›Conspiracy‹, das überraschende Highlight des Albums, klingt keineswegs nach der "guten, alten Zeit", sondern eher nach ALICE IN CHAINS auf einem BLACK LABEL SOCIETY-Trip. Der Groove animiert sofort zum Mitmachen, die Hookline und der Refrain verankern sich sofort im Langzeitgedächtnis. Yezz!

Ob mit »Halfway There« tatsächlich ein Publikum erreicht werden kann, das zur "Pudel-Phase" des Herrn mit der (immer noch - Respekt!) glasklaren und teils glockenhellen Stimme noch sehr, sehr jung war, bleibt abzuwarten. Seine altgedienten Anhänger jedenfalls sollten - wenn auch erst nach einer gewissen Gewöhnungsphase für die Novitäten - auch mit diesen Tracks durchaus zufrieden sein, zumal die Stimme immer noch unverkennbar ist und in der Tat "so wie früher" klingt.

http://www.markslaughter.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
Mark Slaughter im Überblick:
Mark Slaughter – Halfway There (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 71)
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