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CHASING THE SERPENT

Last Stand

(3-Song-Digital-Release: Preis unbekannt)

Es hat sich auch bis an den Ostrand der Alpen herumgesprochen, daß die Region um Osnabrück ein guter Nährboden für Metalbands ist. Zig Beispiele im Laufe der letzten Dekaden können das bezeugen, auch wenn Exemplare wie etwa WARHEAD dennoch leider nur von einer überschaubaren Anzahl an Fans verehrt wurden.

Mal sehen, ob es dem Szenenachwuchs diesbezüglich besser ergeht. Die Chancen dafür stehen zum Beispiel für die erst vor anderthalb Jahren gegründete, in Osnabrück ansässig gewordene, jedoch ausschließlich zu Studienzwecken in Stadt gezogenen Mitgliedern bestehende Band CHASING THE SERPENT gar nicht übel. Deren erste Veröffentlichung »Last Stand« läßt auf jeden Fall durchaus hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Zwar sind es lediglich drei Nummern, die uns offeriert werden, doch die vom aus Peru nach Deutschland emigrierten Iván Carranza angeführte Formation versteht offensichtlich schon einiges von ihrem Handwerk. Wenig verwunderlich eigentlich, da sich die Bandmitglieder am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück kennengelernt haben. Ob dort auch Kompositionslehre auf dem Lehrplan steht? Keine Ahnung, Tatsache aber jedenfalls, daß die Formation mit den drei Exponaten ihrer EP auch diesbezüglich Talent beweist.

Als Einstieg gibt es den überaus eingängigen Titelsong, aus dem neben einer prägnanten Gitarrenmelodie erstmals auch Sängerin Janina Ruopp heraussticht. Das Mädel verfügt über eine ausgebildete, aber dennoch unaufdringliche Stimme und weiß sich, vor allem im Refrain durch einen kräftigen Beitrag in Szene zu setzten. Mit gelungenen Gitarrenriffs weiß auch ›Snake's Dance‹ zu gefallen, wo der Beitrag von Janine ebenfalls paßt, auch wenn sie hier eher zurückhaltend agiert.

Das scheint generell noch das Thema der Formation zu sein. Die Nummern klingen nämlich sehr wohl bereits ordentlich durchdacht und gutstrukturiert, speziell ›Snake's Dance‹ erweckt aber dennoch den Eindruck, CHASING THE SERPENT hätte die "Nummer Sicher" gewählt und die Handbremse angezogen.

Deutlich energischer und auch dreckiger geht der Fünfer in ›The Calling‹ zur Sache. Hier beweist auch Janina ihre wahre Stärke und röhrt in Manier einer erfahrenen Metal-Amazone. Bravo! Daß die Nummer auch von der Melodieführung ein wenig wie eine "naturbelassenere" Ausgabe früherer BATTLE BEAST-Exponate rüberkommt, sollte durchaus auch deren Fans auf die junge Band aufmerksam machen.

Klar ist bei CHASING THE SERPENT noch Luft nach oben, ich bin aber sicher, daß sich der Mut zu einer raueren Vorstellung mit zunehmender Erfahrung einstellen wird. Für diesen Erstversuch gibt es auf jeden Fall mal Applaus!

http://www.chasingtheserpent.de/

ordentlicher Einstand


Walter Scheurer

 
CHASING THE SERPENT im Überblick:
CHASING THE SERPENT – Last Stand (Do It Yourself-Review von 2017 aus Online Empire 71)
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