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DEMON HEAD – Thunder On The Fields

THE SIGN RECORDS/CARGO

Auf den Promobildern sehen diese fünf Burschen zwar noch sehr jung aus, an Erfahrung mangelt es den Dänen aber nicht mehr. Seit der Gründung 2012 haben DEMON HEAD nämlich nicht nur bereits eine Unzahl an Gigs absolviert, auch Songideen scheint dieses Quintett ausreichend zu haben. In offenbar zufriedenstellendem Ausmaß obendrein, weshalb die Diskographie der Band bereits mehrere Demos, Singles und Kassetten (!) sowie den Longplayer »Ride The Wilderness« beinhaltet. Für letztgenannten gab es auch durchaus lobende Worte von der Presse, in erster Linie für die ausgewogene Mischung, die DEMON HEAD aus unterschiedlichen Inspirationsquellen für sich herausdestillieren konnte. Daran ist man logischerweise bestrebt, mit »Thunder On The Fields« anzuschließen, denn auch diese, im Winter 2016 in irgendeinem verlassenen Fleckchen im Staate Dänemark eingetütete Scheiblette läßt Einflüsse aus mehreren Dekaden Rockmusik erkennen.

Die Basis stellt dabei eindeutig der Rock der 70er Jahre dar, wobei dieser aufgrund des teils doch eher behäbigen Tempos vorwiegend BLACK SABBATH, PENTAGRAM und Co. in Erinnerung ruft. Die Formation deshalb in die Doom-Ecke zu drängen wäre aber wohl auch nicht ganz korrekt. Zum einen, weil der Vortrag dafür mitunter atmosphärisch alles andere als düster rüberkommt, und zum anderen, weil die Melodieführung der Gitarre und die nur spärlich gebrauchte Verzerrung zum Teil eher an Formationen wie THE DOORS erinnert als an die üblichen Verdächtigen, wenn von "Proto Metal" die Rede ist. Es dürfte daher wohl auch kein Zufall sein, daß Sänger Ferreira Larsen in manchen Passagen nach Jim Morrison klingt. Doch nicht nur der legendäre Frontmann der US-Amerikaner ist aus seinem Vortrag herauszuhören. In den schwermütigeren Tracks wie dem walzenden ›Gallows Omen‹ kommt einem durchaus auch das Frühwerk von Glenn Danzig in den Sinn. Und auch diverse Größen der aktuellen Retro-Bewegung müssen erwähnt werden, so hat etwa der Titeltrack etwas von den früheren WITCHCRAFT, während das locker-flockige, verspielte ›Older Now‹ durchaus auch von GRAVEYARD stammen könnte.

Auch wenn man deshalb durchaus bemängeln kann, daß DEMON HEAD nicht zwingend um Eigenständigkeit - selbst wenn sich das aufgrund des Vortrags in Dänisch eher exotisch anmutende ›Menneskeædere‹ zu Beginn zu einem echten Markenzeichen für die Band entwickeln könnte - bemüht zu sein scheint, muß man den Dänen attestieren, eine Ladung unterhaltsamer Songs abgeliefert zu haben, die durchaus an die Klasse diverse momentan angesagter Kapellen herankommen.

http://www.facebook.com/demoncoven

gut 11


Walter Scheurer

 
DEMON HEAD im Überblick:
DEMON HEAD – The Resistance (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 78)
DEMON HEAD – Thunder On The Fields (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 71)
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