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SPIRITBELL – Guided By Evil Light

WITCHES BREW

Nach ersten Gehversuchen als ACCEPT-Tribute-Band mit dem unmißverständlichen Namen AIMING HIGH, hat die Formation 2010 mit der Entscheidung, fortan auf eigene und zudem wesentlich langsamere Kompositionen zu setzen, den Namen gewechselt. An Ideen für Songs dürfte es bei SPIRITBELL von Beginn an nicht gemangelt haben, denn schon in den ersten Jahren kredenzte die Band ihren Fans einige Demos sowie das Erstlingswerk »When Silence Meets The Dark«.

Allerdings mangelte es den Magyaren offenbar an Vertriebskanälen, weshalb es die Scheibe ausschließlich bei den Konzerten der Truppe im westungarischen Raum zum Kauf gegeben hat. So etwas macht auf Dauer scheinbar nicht glücklich, weshalb 2013 das vorübergehende Ende ausgerufen wurde und es knapp drei Jahre dauern sollte, ehe sich die Herrschaften wieder zusammentaten, um weiterhin für gediegene Power/Doom-Sounds zu sorgen.

Untätig waren die Musiker in dieser Ruhephase aber nicht, sondern offenbar sogar höchst motiviert, weshalb es nach dem "Weckruf" von Sänger Sándor Patak mit SPIRITBELL regelrecht blitzartig weiterging. Als erstes wurden die in den Jahren der Ruhepause bei jedem einzelnen Musiker entstandenen Ideen gemeinsam zu Songs geschmiedet und aufgenommen. Mit den fertigen Songs konnte man ein international agierendes Label auf sich aufmerksam machen, weshalb »Guided By Evil Light« als erste Veröffentlichung von SPIRITBELL nun auch außerhalb der Landesgrenzen zu erhalten sein wird.

Bemerkenswert an dieser "EP", die neben den brandneuen Songs auch einige bis dato unveröffentlichte Demonummern sowie einen neu eingespielten Track und das CIRITH UNGOL-Cover ›Doomed Planet‹ enthält, ist zunächst einmal die Spielzeit von knapp mehr als 48 Minuten.

Aber nicht nur die Quantität ist beeindruckend, auch die Qualität. Das Quartett versteht es nämlich nicht nur, für fein arrangierte Doom-Epik zu sorgen (ganz groß: ›Breath Of The Raven‹, bei dem einem die frühen MEMORY GARDEN in den Sinn kommen), auch traditionellen Metal weiß man gepflegt darzubieten (besonders empfehlenswert: ›Queen Of The Night‹, ein Ohrwurm in gediegener STORMWITCH-Manier).

Trotz der nunmehr vorhandenen Möglichkeiten, international agieren zu können, scheinen SPIRITBELL keineswegs darauf erpicht, ihre Herkunft zu verleugnen. Im Gegenteil, in der Instrumentalnummer ›Ivan The Terrible‹ lassen sich reichlich osteuropäische Folklore-Elemente heraushören und im brettharten, geradlinigen Abgeh-Track ›Horgonyt Fel!‹ setzt man gar auf die Muttersprache. Es kommt wohl auch nicht von ungefähr, daß die Band diesen Titel, der übersetzt in etwa "Anker lichten" bedeutet, in RUNNING WILD-Manier loslegt.

Mit der zwar ordentlich umgesetzten, aber doch verhältnismäßig unspektakulären Interpretation des Klassikers ›Doomed Planet‹ endet dieses empfehlenswerte Gerät, das sicherlich auch bei uns Interessenten finden wird. Check it out!

http://www.facebook.com/spiritbell

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
SPIRITBELL im Überblick:
SPIRITBELL – Guided By Evil Light (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 70)
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