NIGHT GAUNT – Night Gaunt
BLOOD ROCK RECORDS (Import)
Benannt hat sich die Formation nach einer Kreatur aus dem Schaffen von H.P. Lovecraft, nachdem man zuvor unter dem Banner HYPNOS bereits einige Zeit aktiv war. Die Umbenennung macht aufgrund der Verwechslungsgefahr durchaus Sinn, hat jedoch nichts mit stilistischen Änderungen zu tun. Die Römer sind immer noch tief im Doom verwurzelt und berufen sich auf Inspirationsquellen wie CANDLEMASS und TROUBLE, aber auch CELTIC FROST. Letztgenannte sind aus den sieben Tracks zwar nicht unbedingt offensichtlich herauszuhören, dennoch versteht es das Quartett durchaus, auch mit abrupten Tempo-Steigerungen zu überzeugen, wie etwa in ›Black Velvet‹, das durch seinen dreckigen Rock-Appeal an die SAINT VITUS/THE OBSSESSED-Schule denken läßt.
An sich scheinen die Burschen zwar bemüht, eigenständig zu klingen, doch das ist in einem dermaßen enggesteckten Klangkorsett eben nur schwer möglich, und von daher darf man auch nicht zu viel erwarten. Immerhin aber kann man den Italienern attestieren, sich an den besten Adressen zu orientieren.
Allerdings fehlt der Scheibe dennoch das "gewisse Etwas", um wirklich zu zünden. Das liegt zum einen an Gitarrist GC, der als Sänger leider nicht wirklich überzeugen kann, sondern mit einer ausdrucksarmen Performance eher als Nebendarsteller agiert. Noch mehr jedoch mangelt es NIGHT GAUNT an Intensität.
Dadurch erweisen sich vor allem die Longtracks, wie etwa das Finale ›Acquiescent Grave‹ als zwar gediegene und gepflegte Hintergrundbeschallung, für Gänsehaut und Impressionen können die Römer mit höhepunktfreien Vorträgen wie diesem leider nicht sorgen. Luft nach oben ist also noch reichlich, eine solide Basis aber auf jeden Fall vorhanden.
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