STEELMADE – Love Or A Lie
TIMEZONE RECORDS/TIMEZONE DISTRIBUTION
Der Name dieser Band suggeriert nicht nur traditionelle Klänge, man erwartet logischerweise Edelstahl in robuster Form. Doch nichts da, mit Heavy Metal im eigentlichen Sinn hat dieser Vierer aus dem schweizerischen Kreuzlingen nichts am Hut. Dennoch sollte man sich als Liebhaber harter Rockmusik (Extremisten jeglicher Art, aber auch ultra-eingeschworene Metal Warriors vielleicht nicht zwingend) die Klänge dieser Formation zu Gemüte führen.
Die Eidgenossen wissen nämlich verdammt gut wie man einprägsame Songs schreibt und offerieren auf ihrem Debut zehn unterschiedlich heftig ausgeführte Exemplare ihrer songschreiberischen Kompetenz. Zwar klingt die Chose mitunter fast schon unverschämt nach poppigem Zuckerwatte-Sound, doch das stört insofern nicht wirklich, da sowohl die Instrumentalisten als auch Frontmann Jack selbst in jenen Tracks anmutig und kitschfrei klingen. Dermaßen mutig querbeet durch sämtliche Härtegrade (von der Ballade über dezente swingende Gute-Laune-Rocker bis hin zu erdig-griffigen Abgehnummern ist alles vorhanden) musizieren hat man in letzten Jahren wohl nur EDGUY erlebt, und wie erfolgreich die Jungs damit waren (und sind), sollte sich herumgesprochen haben.
Für mein Dafürhalten generell ein durchaus brauchbarer Vergleich, denn Jack verfügt über eine ansatzweise vergleichbar originelle, in gewissem Maße aber auch ähnlich gewöhnungsbedürftige Stimme wie sein Kollege Tobias Sammet. Ob Jack auch über ähnliche Entertainer-Qualitäten verfügt, muß er erst zwar unter Beweis stellen, mit den Songs von »Love Or A Lie« in der Hinterhand dürfte aber nicht viel schiefgehen. Zwar kommen die Songs der Schweizer noch nicht mit einem ähnlich zwingenden Ohrwurm-Faktor aus den Boxen wie das bei den letzten Scheiben der Hessen der Fall war, doch wer weiß, vielleicht entwickelt sich auch STEELMADE in eine ähnlich erfolgreiche Richtung? Eine solide Basis dafür ist in jedem Fall vorhanden.
http://www.steel-made.com/
Walter Scheurer
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