ATROPAS – Episodes Of Solitude
WORM HOLE DEATH (Import)
Die symphonisch anmutende Einleitung inklusive hypnotisch wirkendem Sprachsample läßt zwar zunächst eher sanftmütigeres Material erwarten, sobald diese Burschen aus der Schweiz allerdings mit bemerkbarem Nachdruck an den Instrumenten ins Geschehen einsteigen, wird klar, daß auf »Episodes Of Solitude« wohl nur wenig Wert auf atmosphärische Klänge gelegt wird und stattdessen mit zeitgemäß-brachialer musikalischer Gewalt Emotionen hervorgerufen werden wollen.
Das gelingt der nach einer Figur aus der griechischen Mythologie benannten Truppe - aus deren Vortrag man als Inspirationen unter anderen frühere IN FLAMES, aber auch KILLSWITCH ENGAGE heraushören kann - auch ganz gut, jedoch nicht durchgehend. Zwar wissen die Burschen durch das Einflechten von Melodien und unzählige Tempo- und Rhythmuswechsel für einen überaus facettenreichen Vortrag zu sorgen, den ansprechenden heftigen Passagen stehen jedoch immer wieder eher "verwässerte" und allzu "emotionsgeladen" vorgetragene Momente gegenüber.
Daß ATROPAS auch bei weniger brachial agierenden Formationen wie BULLET FOR MY VALENTINE (nachzuhören unter anderem in ›One Last Time‹) mehrfach gut aufgemerkt haben, steht außer Zweifel, allerdings kommt die herbe Seite der Formation deutlich besser zur Geltung. Nicht zuletzt deshalb, weil der Klargesang bisweilen arg weinerlich rüberkommt und beispielsweise in ›Hit The Floor‹ auch qualitativ einen echten "Kontrapunkt" darstellt.
Im Vergleich zu unzähligen anderen Vertretern dieser Ecke muß man den Eidgenossen jedoch zugestehen, daß ihre Songs immer wieder von überraschenden und unerwarteten Wendungen geprägt sind. Ebenso sei erwähnt, daß sie auch dadurch zu keiner Sekunde den "roten Faden" verlieren und immer wieder zu erkennen geben, daß klar ist, wohin die Reise gehen soll.
Wenn die erwähnten Mängel beim nächsten Versuch ausgemerzt sind, sollte der Name ATROPAS schon wesentlich bekannter sein.
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