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  UE-Home → History → Online Empire 66 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → OCEAN MIND – »Underwater«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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OCEAN MIND – Underwater

THE LEADERS RECORDS/SOULFOOD

Der zweite Longplayer dieser aus Athen stammenden Formation schließt im Prinzip dort an, wo das Trio vor zwei Jahren mit »2 Ready 2 Live« aufgehört hat, wobei es den Jungs gelungen ist, stilistisch noch breiter aufgestellt zu agieren. Will sagen, es gibt abermals eine überaus gehaltvolle Melange zu vernehmen, aus der Zutaten unterschiedlichster Stilrichtungen der letzten vier Dekaden herauszuhören sind.

Jedoch scheint sich das Dreigestirn mit noch mehr Liebe zum Detail an Arbeit gemacht zu haben, wohl nicht zuletzt dadurch war es auch problemlos möglich, zwei CDs mit aktuellem Material zu füllen. Im Grunde genommen läßt sich der Mix wohl immer noch als Psychedelic Rock bezeichnen, doch die drei Griechen vermeiden es gekonnt, ausschließlich in diesen Gewässern zu, ähem, schippern.

Stattdessen lassen sie immer wieder erkennen, daß sie sowohl deftigen Stoner Rock à la NEBULA und Konsorten wie auch feinfühligen, von 70er Helden wie PINK FLOYD inspirierten Prog zu intonieren wissen. Daß aus einem solchen Füllhorn an Inspirationsquellen bei den entsprechenden Ideen auch eine gehörige Ladung neue Musik entstehen kann, beweisen die Griechen in Form dieses, zu keinem Zeitpunkt langweilig anmutenden Doppeldeckers, der vor Abwechslung nur so strotzt. Selbst der nun wirklich nicht selten interpretierte THE ANIMALS-Gassenhauer ›House Of The Rising Sun‹ kommt in der OCEAN MIND-Version ansprechend und vor allem durchaus ins Gefüge passend aus den Boxen.

Die Formation schafft es locker und unaufgeregt, Kompositionen aneinandergereiht zu präsentieren, die zunächst an RUSH, dann an MONSTER MAGNET und unmittelbar darauf an THE DOORS denken lassen. So etwas muß man nicht nur können, sondern auch wagen, schließlich ist nichts schneller passiert als der Faden beim Hörer verlorengegangen. Nicht so bei den Griechen, die durchweg fokussiert wirken und das auch gut umzusetzen verstanden.

Nicht minder variabel wie die Musik an sich wirkt auch die Stimme von Zach D., seines Zeichens nicht nur Sänger der Formation, sondern auch Keyboarder und Bassist in Personalunion. Als bestes Beispiel für seine Kompetenz sei erwähnt, daß er zu Beginn der zweiten Scheibe zunächst einen intensiven, durchdringenden Jim Morrison/Glenn Danzig-Auftritt in ›The Third Eye Effect‹ absolviert, ehe er in ›Gypsy Son‹ den rauhkehligen Rocker mit dezenter Lemmy-Reminiszenz gibt.

Kurzum, ein überaus vielschichtiges wie ansprechendes Album, das allein aufgrund seines Facettenreichtums auch für eine ebenso riesige Zielgruppe interessant sein müßte.

http://www.facebook.com/pages/ocean-mind/140097386480

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
OCEAN MIND im Überblick:
OCEAN MIND – Underwater (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 66)
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