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Michael Monroe – Blackout States
SPINEFARM RECORDS/SOULFOOD
Michael Monroe zählt nicht nur zu den Urgesteinen der Rockszene, er gilt auch als unermüdliches und unverwüstliches Stehaufmännchen, den keine noch so heftige Erschütterung von seinem Weg abbringen kann.
Seit den späten 70er Jahren, als er HANOI ROCKS aus der Taufe hob und mit dieser Formation die Glam & Sleaze-Bewegung entscheidend mitprägen sollte, sorgt der als Matti Fagerholm geborene Finne immer wieder für essentielle Tonträger, völlig unabhängig unter welchem Banner und in welcher Konstellation Michael Musik komponiert.
Seit geraumer Zeit legt er nur noch unter seinem Pseudonym los und offeriert unter diesem mit »Blackout States« bereits den neunten Dreher. Dieser enthält - wenig verwunderlich - den gewohnten Mix aus Hard, Sleaze, Glam und Punk Rock, wobei es erneut auf Anhieb auffällt, daß Michael Monroe wesentlich gehaltvolleren Roots-Punk im Stil der britischen Ikonen anzubieten hat als sämtliche (vergleichsweise) jungen Hüpfer, die momentan die Führungspositionen in jenem Genre zumindest verkaufstechnisch für sich beanspruchen. Die Mischung aus Arschtritt-Rock'n'Roll, Melodien und dem genannten Punk-Anteil kommt durch die Bank lässig intoniert aus den Boxen und erweist sich in Summe als nachhaltiger Hörgenuß. Nicht zuletzt deshalb, weil nahezu jeder Track auf Anhieb im Gedächtnis haften bleibt und man sich nach schon nur wenigen Durchläufen quasi mitten im Geschehen wähnt, da man nicht nur die Refrains intus hat.
Dadurch wirken die zum größten Teil auf Erinnerungen des Herrn Fagerholm basierenden Texte noch ein wenig persönlicher und begibt sich mit Michael und seiner Mannschaft, zu der aktuell Bassist Sami Yaffa (seit langen Jahren ein treuer Mitstreiter des Finnen), die beiden Gitarristen Steve Conte (unter anderem ex-HANOI ROCKS beziehungsweise COMPANY OF WOLVES) und Rich Jones sowie der ehemalige DANZIG-Dummer Karl Rockfist zählen, auf eine "Reise".
Die macht unter anderem in den alten Tagen seines Rocker-Daseins auf der ›Old King's Road‹ mit entsprechendem Sound Station und unterhält uns mit Begebenheiten wie dem typisch britsch-punkigen ›Dead Hearts On Denmark Street‹. Darüber hinaus werden wir auf locker-lässige Weise ›Under The Northern Lights‹ geführt, wo die Truppe förmlich bilderbuchmäßig vorexerziert, weshalb sich diverseste skandinavische Formationen von BACKYARD BABIES bis hin THE HELLACOPTERS auch für die melodiösesten ihrer Songs durchaus bei dieser Rock-Ikone bedanken sollten.
Das sollten auch wir, denn ein dermaßen gelungenes, traditionelles Rockalbum erhält man nicht alle Tage - erst recht nicht von Angehörigen aus dieser "Generation"!
beeindruckend | 12 |
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