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  UE-Home → History → Online Empire 64 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → DEAD LORD – »Head Held High«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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DEAD LORD – Head Held High

CENTURY MEDIA RECORDS/UNIVERSAL

Das Thema ist nicht neu. Wenn eine Band ein Hammer-Debut abliefert, hat sie es verdammt schwer. Denn wie wir alle wissen, ist es nicht erst einmal vorgekommen, daß mit späteren Werken nie wieder die Klasse des Erstlings erreicht werden konnte. Auch die Schweden DEAD LORD haben sich mit ihrem Erstversuch »Goodbye Repentance« die Meßlatte unglaublich hoch gelegt und liefern nun, knapp mehr als zwei Jahre später den heißersehnten Nachfolger.

Doch das von Hakim Krim angeführte Quartett erweist sich als offenbar bereits erfahren genug, um sich nicht blind auf die Erfolgsformel zu verlassen und versucht sich aber auch erst gar nicht an etwaigen Experimenten, geschweige denn an kommerziell "verwertbaren" Trend-Anbiederungen. Zwar ist sehr wohl festzustellen, daß die Truppe bestrebt war, exakt dort fortzufahren beziehungsweise anzusetzen, wo sie mit dem Debut aufgehört hat - und das war eben in jenem traditionellen Hard Rock-Bereich, der von feinen Harmoniegitarren geprägt ist und desweiteren jede Menge anderer, früherer NWoBHM-Inspirationen offenlegt - dennoch wird nicht blind daran festgehalten.

THIN LIZZY-infiltrierte Harmonien und Leads dominieren immer noch das Geschehen, weil sich die Band genau dort einfach pudelwohl zu fühlen scheint und auch erst gar kein Hehl aus ihren Einflüssen macht, dennoch kann man der Formation eine ureigene Note nicht absprechen. Und das, obwohl sich Hakim in Bezug auf seinen Gesang und die nunmehr deutlich tiefgründigeren Texten offenbar sogar noch ein wenig intensiver mit dem Schaffen des unvergessenen Phil Lynott beschäftigt haben dürfte.

Der trotz allem hohe Wiederkennungswert sowie die auf Anhieb vernehmbare eigene Duftnote läßt sich in erster Linie auf die immense Dichte an zwingenden Hooks und einprägsamen - um nicht zu sagen regelrecht "penetranten" - Refrains zurückführen. Eben jene machen deutlich, welche talentierte Formation DEAD LORD eigentlich sind, denn in diesen Punkten hat sich die Band im Vergleich zum Debut sogar noch gesteigert, der Überraschungseffekt ist dagegen nicht mehr vorhanden.

Keine Ahnung, wie groß diese Band tatsächlich werden kann, mit Songs wie dem fulminanten Opener ›Farewell‹, dem vom Grundriff her dezent an LIZZY's ›Sarah‹ erinnernden ›No Regrets‹, sowie dem mit einer zum Hinknien schönen, gefühlvollen Einleitung gesegneten ›The Bold Move‹ haben die Schweden jedenfalls mehrere potentielle Ohrwürmer am Start, die sowohl auf Konserve, noch viel intensiver aber in schweißtriefenden Clubs und mit Sicherheit auch auf diversen großen Open Air-Bühnen ihre Wirkung nicht verfehlen. Bravissimo!

http://www.deadlord.com/

super 14


Walter Scheurer

 
DEAD LORD im Überblick:
DEAD LORD – Dystopia (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 90)
DEAD LORD – Goodbye Repentance (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 58)
DEAD LORD – Head Held High (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 64)
DEAD LORD – In Ignorance We Trust (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 72)
DEAD LORD – News vom 14.08.2013
DEAD LORD – News vom 10.05.2020
Playlist: DEAD LORD-Album »Heads Held High« in "Jahrescharts 2015" auf Platz 7 von Walter Scheurer
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