WITCH MOUNTAIN – Mobile Of Angels
PROFOUND LORE RECORDS/SOULFOOD
Schade. Gerade jetzt wo die Chance für den Durchbruch größer als je zuvor erscheinen, hat Frontdame Uta Plotkin bekanntgegeben, die Band nach der Veröffentlichungen dieses Albums zu verlassen. Dadurch dürfte sich die Freude über den vierten Longplayer der US-Doomer WITCH MOUNTAIN gewissermaßen in Grenzen halten, doch die Formation aus Portland, Oregon, wird definitiv weitermachen, womit für die Fans der Band zumindest Licht am Ende des Tunnels zu erkennen ist.
Der Fortbestand des Unternehmens ist auch insofern logisch, da Uta zwar in den fünf Jahren ihres Beiseins zum Aushängeschild avanciert ist und mit ihrer fesselnden Stimme eine riesengroßen Beitrag zum aktuellen Bekanntheitsgrad beigetragen hat, Drummer Nathan Carson und Gitarrist Rob Wrong diesen "Berg" aber schon seit 1997 durch den Underground manövrieren.
Ob Rob in Zukunft erneut den Gesang übernehmen wird, oder ob man eine(n) neue(n) Frontfrau oder -mann suchen wird, steht aber noch in den Sternen, denn aktuell gilt es erst einmal »Mobile Of Angels« auch im Rahmen der letzten Tour mit Uta standesgemäß zu präsentieren. Und das sollte, sofern nicht Melancholie und Sentimentalität diese Auftritte beeinflussen, ein verdammt intensives und für den Zuseher obendrein unglaublich genussvolles Unterfangen werden, schließlich kommen die fünf Songs schon auf Konserve prächtig rüber. Mit Ausnahme des Titeltracks, der in radiotauglicher Spielzeit kredenzt wird, offeriert die Band nämlich einmal mehr den für sie typischen Mix aus elegant angelegter, unter die Haut gehender Epik, tiefschürfender Melancholie und Riffs, die auf Anhieb die Zugehörigkeit zur "alten Doom-Schule" erkennen lassen.
Als dominierend erweist sich zwar klarerweise die mitunter an BLUES PILLS-Frontfräulein Elin Larsson erinnernde Stimme von Uta (der man obendrein auch einen ähnlich hypnotischen und magischen Ausdruck attestieren kann wie Ex-THE DEVIL'S BLOOD-Zeremonienmeisterin Farida), dennoch scheinen die Tracks nicht zwingend auf ihren Vokalbeitrag zugeschnitten zu sein, sondern entfalten erst aufgrund des perfekten Zusammenwirkens von Stimme und Instrumenten ihren wahren Suchtfaktor.
Und der ist wahrlich immens, denn selbst wenn uns Uta einen feineren Abschied wohl nicht bieten könnte, schmerzt die Tatsache, in Zukunft auf WITCH MOUNTAIN in dieser Konstellation verzichten zu müssen, viel stärker als vermutet.
Hat mal bitte einer ein Taschen- *schnief* -tuch für mich?
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super | 14 |