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INVADER (D, Bremen) – Children Of War

BONE BREAKER/NO REMORSE RECORDS (GR) (Import)

Sicherlich zählten die Bremer INVADER, die unter dem Namen VICTORY gestartet waren, nicht zu jenen Bands, die sich in den Achtzigern bis in die metallische Bundesliga hochgespielt hatten, aber dennoch ist ihr einziges Album, »Children Of War« von 1986, nun wiederveröffentlicht worden. Leider ist dies in absoluter Billigmanier geschehen, so daß es keine Texte, Photos oder etwa Liner Notes gibt. Auch wurde das zuvor erschienene »March For Victory«-Demo nicht als Bonusmaterial verwendet. Doch immerhin hat man die Widmungen von damals auch heute abgedruckt, und so erfahren wir, daß die Band den "Namensdieben" VICTORY aus Hannover "no special thanks" geschickt hatten; dies galt auch für die Nachbarn von SWEET CHEATER (mit Ausnahme von deren Sänger Björn), was darauf hindeutet, daß damals Stunk in der Bremer Szene angesagt war.

Dennoch macht das Wiederhören mit INVADER Spaß, denn die Songs sind großteils gutklassig, und so manche Textpassage wie beispielsweise beim ›Black Sex‹ mit "my queen, sex-machine, auuuuh!"entlocken uns auch heute noch breite Grinser.

Woran lag es denn, daß INVADER seinerzeit nicht durchstarten konnten? Ein Schwachpunkt der Band war sicherlich der kehlige Gesang von Peter Bekusch, dem leider die entscheidende Kraft fehlte, so daß die Gitarrenarbeit der hochwertigste Part von »Children Of War« ist. Die Klampfen waren es auch, die in ihrer straighten Manier den Stil prägten und aus INVADER eine schnörkellose Teutonen-Metalband machten. Außerdem fehlt der Scheibe aber auch der ein oder andere glasklare Hit, der INVADER hätte explodieren lassen können. Stattdessen ging die Karriere der Band nach dieser Scheibe ihrem Ende zu; doch immerhin hat in Micky Sebastian ein INVADER-Musiker bis heute "überlebt": Er war zwar schon vor der Veröffentlichung von »Children Of War« bei INVADER ausgeschieden, und tauchte bei SWEET CHEATER auf, was angesichts oben erwähnter Widmung die Vermutung nahelegt, daß die Trennung nicht freundschaftlich verlief. Anyway - Micky setzte dann seinen Weg über FINAL PROPHECY zu PERFECT CRIME beziehungsweise PERFACT CRIME fort, die heute bekanntlich ETERNAL REIGN heißen, wo er immer noch tätig ist. Auch Drummer Thomas Grabisch tauchte später noch bei AMBROSIA auf, hatte die Band aber schon wieder verlassen, als diese 1989 ihr wohl einziges Demo aufnahmen. Und so war das Hauptproblem von INVADER wohl, daß sie ein bis zwei Jährchen zu spät kamen und Bands wie GRAVE DIGGER, RUNNING WILD, oder HELLOWEEN einfach schon zu viel Vorsprung hatten.


Stefan Glas

 
INVADER (D, Bremen) im Überblick:
INVADER (D, Bremen) – Children Of War (Re-Release-Review von 2011 aus Online Empire 47)
INVADER (D, Bremen) – News vom 28.03.2008
Playlist: INVADER (D, Bremen)-Vinyl-LP »Children Of War« in "Playlist Heavy 110" auf Platz 5 von Stefan Glas
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