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  UE-Home → History → Online Empire 53 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → Neal Schön – »The Calling«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Neal Schön – The Calling

FRONTIERS RECORDS/SOULFOOD

Der aus San Francisco stammende Neal Schon gilt zu recht als einer der ganz großen Gitarristen unserer Zeit, auch wenn er sich selbst noch nicht einmal auf seinen Soloalben als Egomane darstellt und sein Spiel keineswegs über den technischen Aspekt definiert. So etwas hat dieser Mann auch überhaupt nicht nötig, schließlich kann der JOURNEY-Gitarrist neben 14 durchweg erfolgreichen Studioalben mit dieser Ikone auch bereits auf fünf Solo-Scheibletten zurückblicken, die nicht nur in einschlägigen Frickel-Kreisen Beachtung fanden. Von der üppigen Sammlung an weiteren Kooperationen (unter anderem mit Sammy Hagar, Joe Cocker oder Michael Bolton) einmal ganz zu schweigen, die wohl auch nur durch Zurückstecken von Egotrips zu bewerkstelligen waren. Dennoch gehören Neal und seine Gitarre einfach zusammen und sind ein schier unschlagbares Team!

Einen Beweis dafür stellt aktuell »The Calling« dar, sein aktueller Solo-Lauf, für den er von seinem früheren JOURNEY-Mitstreiter Steve Smith am Schlagzeug ebenso Unterstützung erhielt, wie von Tasten-Ikone Jan Hammer und dem aus Lettland stammenden Keyboarder Igor Len, der unter anderem bereits mit Bryan Adams oder Carlos Santana gearbeitet hat. Wie bereits erwähnt, geht es auf diesem edlen Stück zwar ausschließlich gesangslos zur Sache, doch das mindert den Hörgenuß auch für Nicht-Musiker keineswegs. Im Gegenteil, Neal Schon schafft es mühelos, auch den diesbezüglich völlig "unbescholtenen" Zuhörer zu begeistern, merkt man den Kompositionen doch zu jeder Sekunde die Hingabe dieses Musikers an. Dermaßen viel Gefühl und Tiefgang bei derlei Darbietungen empfand ich bis dato lediglich bei Gary Moore, wobei mich vor allem die blues-getränkten Tracks aus der Feder von Schon generell mehrfach an die leider viel zu früh verstorbene irische Legende denken lassen.

Auf der anderen Seite merkt man dem Mann aus der Bay Area auch immer noch an, daß er in seiner Jugend auch schon einmal für Carlos Santana tätig war, denn auch dessen Einfluß ist durchaus zu vernehmen und kommt gut zur Geltung. Wohl nicht zuletzt durch den Beitrag von Jan Hammer kommt auch eine nicht zu überhörendende Jazz-Schlagseite zum Vorschein, wobei auch sehr stimmungsvoll umgesetzt und ins Gesamtbild integriert werden konnte.

Als Fazit bleibt festzuhalten, daß Neal die erwähnten unterschiedlichen Zutaten in einem verdammt gut ausgewogenen Verhältnis zusammengefügt hat und »The Calling« so zu einem schlicht und ergreifend "runden" Album werden konnte, an dem alle Liebhaber von Gitarrenmusik ihre Freude haben werden!

http://www.nealschon.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
Neal Schon im Überblick:
Neal Schon – I On U (Rundling-Review von 2005 aus Online Empire 24)
Neal Schon – The Calling (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 53)
Neal Schon – Vortex (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 63)
Neal Schon – Online Empire 64-Interview (aus dem Jahr 2015)
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