UFO – Seven Deadly
STEAMHAMMER/SPV
Während sich manche ihrer Zeitgenossen längst in den Ruhestand begeben haben oder zumindest gerade dabei sind, dies auf anständige Art zu tun, wie beispielsweise die SCORPIONS, haben die Herren Phil Moog, Paul Raymond und Andy Parker sowie ihr "jugendlicher" Mitstreiter Vinnie Moore noch keinerlei Gedanken an die Pension verloren. Im Gegenteil, die vier Herrschaften scheinen momentan abermals höchst motiviert zu sein und kredenzen uns ein neues, überaus ambitioniert klingendes Studioalbum. Erneut unter der Führung von Tommy Newton in dessen "Area 51"-Studio im deutschen Celle eingespielt, hat die Band einmal mehr "ihr" sehr sattes Programm zu bieten. Erdiger, handverlesener Rock in mannigfaltiger Bauweise steht dabei selbstredend auf dem Programm - klar doch, was auch sonst?
War ja auch nicht anders zu erwarten, kann man zwar durchaus sagen, dermaßen imposant und druckvoll hätte zumindest ich »Seven Deadly« nicht erwartet. In solch' überzeugender Form befand sich das "Flugobjekt" nämlich schon längere Zeit nicht mehr, wobei vor allem Phil Moog eine regelrecht sensationelle Performance liefert. Egal, ob deftiger Hard Rock in traditioneller UFO-Machart dargeboten wird wie in ›Fight Night‹, die Herren dem Blues auf überaus harte Manier frönen wie im Oberhammer ›Mojo Town‹ oder aber die Space Rock-Frühphase in ›Year Of The Gun‹ in Erinnerung geführt wird - die Band als Gesamtheit wirkt mehr als nur solide und hinterläßt einen formidablen Eindruck. Und darüber hinaus klingt Phil gar, als habe er zuletzt einen Jungbrunnen für sich entdeckt.
In Summe macht »Seven Deadly« daher fast schon eher den Eindruck eines "Best Of"-Albums, auch wenn wir es "nur" mit einem neuen Werk zu tun haben und sämtliche Kompositionen brandaktuell sind. UFO wissen also auch im gesetzten Alter noch feinsten Rock zu servieren und lassen einen Großteil der Konkurrenz wesentlich älter aussehen als sie selbst sind!
beeindruckend | 13 |