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THE MORNING AFTER – Legacy

RISING RECORDS (GB)/CARGO

Getäuscht! Da überkommt mich - in der Hoffnung, es mit einer Art TANKARD-Tribut-Formation zu tun zu haben - die Gier, mir das erste Album dieser Band aus Britannien zu krallen und schiebe das gute Stück auch schnurstracks in den Player, um diesbezüglich herb enttäuscht zu werden. Dabei hätte schon ein Blick auf das Info-Zettelchen genügt, denn läßt mich unmißverständlich wissen, daß dem definitiv nicht so ist. Auch wenn man landläufig sagt, daß Papier geduldig ist, hat man damit in diesem Fall recht, denn mit Thrash Metal im allgemeinen haben diese Burschen überhaupt nix am Hut. Die Enttäuschung hält sich aber dennoch in Grenzen, denn für Hörvergnügen wird trotzdem gesorgt.

Überraschend ist vor allem, daß die vier dem Augenschein nach noch verdammt jungen Burschen offenbar seit frühester Kindheit mit Rock und Hard Rock konfrontiert worden sein dürften, denn in ihrer überaus facettenreichen Darbietung lassen sich Inspirationen mehrerer Jahrzehnte erkennen. Begonnen beim Glam Rock der 70er Jahre, dessen "Zucker" perfekt in die Moderne transferiert werden konnte, über typisch amerikanische Westcoast-Melodic-Sounds (›America‹ läßt mich beispielsweise an NIGHTRANGER denken) bis hin zum Pop/Rock in "historischer" Bauweise (ich meine gleich mehrfach, Einflüsse von QUEEN zu vernehmen) reicht die Palette - und damit haben wir erst einmal die Inspirationen der Rock-Historie abgedeckt. Dazu kredenzt man uns aber selbstredend auch zeitgemäße Elemente, die vorwiegend der Ecke Emo/Modern Rock entspringen und für zusätzliche Abwechslung sorgen wie auch einige Gitarren-Soli in Art der alten Meister des Hard Rocks. Die Zielgruppe scheint also eine riesige zu sein, wobei man gegen Ende hin sogar noch versucht, mit derb-deftigen Core-Passagen die "Aggro-Jugend" für sich zu begeistern. Ihr merkt schon, ein Album voller Überraschungen und obendrein eines, das man im Endeffekt so gut wie nicht "zuordnen" kann - womit das sich Infoblättchen erneut als richtig erweist.

Zwar gelingt es diesen Briten (noch) nicht, über die gesamte Spieldauer mit wirklich markanten Melodien und großen Momenten zu punkten, mehr als nur einige gute Ansätze sind aber fraglos vorhanden. Abwarten, in welche Richtung sich THE MORNING AFTER entwickeln werden, ein Anfang in eine hoffnungsvolle Karriere sollte mit ›Legacy‹ gelegt sein, denn für eines ist mit diesem Album definitiv gesorgt: Unterhaltung - und genau darum ging es immerzu und wird es auch in Zukunft im Rock-Business gehen!

http://myspace.com/themorningafterrock

gut 10


Walter Scheurer

 
THE MORNING AFTER im Überblick:
THE MORNING AFTER – Legacy (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 50)
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