TYRANEX – Extermination Has Begun
INFERNÖ RECORDS (Import)
Nach zwei Demos stehen nun also auch die in der Zwischenzeit zum Trio geschrumpften Schweden von TYRANEX mit ihrem ersten Langeisen am Start. Frontlady Linnea Landstedt kümmert sich nun allein um die sechs Saiten, und nicht zuletzt dadurch bleibt die optisch zierlich und fast unscheinbar anmutende junge Dame wohl auch weiterhin das Aushängeschild der Truppe. Am herzhaft intonierten, kraftvollen Thrash der Kategorie "Old School" hat sich zwar ohnehin nichts geändert, doch Linnea steht nunmehr nicht bloß wegen ihrer rauhen Stimme im Vordergrund, sondern auch wegen ihrer Fingerfertigkeit an der Sechssaitigen. Auch dabei macht das Fräulein eine verdammt gute Figur, denn das Riffing kommt - wie schon auf den beiden Demos - ungemein präzise und messerscharf aus den Boxen, so daß man erneut ein sehr abwechslungsreiches Sammelsurium an heftigen Klängen zu offenbaren hat.
Neben Anleihen bei EXODUS, DESTRUCTION und KREATOR, deren räudige Frühwerke mit Sicherheit desöfteren den Proberaum dieses Dreigestirns beschallen, lassen sich für mich abermals SENTINEL BEAST (die Stimme von Linnea ähnelt jener von Debbie Gunn in der Tat), sowie diverse Bay Area-Thrash-Helden, allen voran EXODUS zu deren Anfangszeit heraushören. Der rauhe, oft ruppige, mit reichlich traditionellen, wie auch punkigen (Old School, logo!) Einsprengsel durchzogene Thrash Metal der Schweden kommt in Summe nicht nur ungemein sympathisch aus den Boxen, sondern wirkt obendrein auch kompetent und spieltechnisch einwandfrei vorgetragen und lebt zudem vom hingebungsvollen Vortrag der drei Musiker, die mit Sicherheit zu jener Kategorie Menschen zu zählen sind, die Metal nicht nur spielen, sondern atmen, essen, trinken und auch sch...
Wer sich also ebenso zu dieser Gattung Lebewesen zählt, sich von eher dürftigen Soundverhältnissen nicht die Stimmung vermiesen läßt und mit den erwähnten Formationen zu frühstücken pflegt, ist auch bei TYRANEX bestens aufgehoben!
beeindruckend | 12 |