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SETH.ECT
Godspeak
(11-Song-CD: Preis unbekannt)
Hinter diesem eigenwillig anmutenden Bandnamen, dessen zweiter Teil erst ausgeschrieben Sinn ergibt und "EXPERIMENTAL CHAOS THEORY" bedeutet, verbergen sich Musiker aus der Türkei, die sich bereits mehrheitlich einen Namen machen konnten. Die Referenzenliste liest sich durchaus imposant und sollte jeden Kenner der türkischen Szene mit der Zunge schnalzen lassen. Doch so unterschiedlich die Bands RAVEN WOODS, OMINOUS GRIEF, DECIMATION, CENOTAPH, BURST APPEAL und SUICIDE, bei denen sich Musiker von SETH.ECT tummeln (oder getummelt haben) auch klingen mögen, das Septett (das zwischenzeitlich auch mal vom österreichischen Schlagzeug-Legionär Richard Lederer (unter anderem SUMMONING) unterstützt wurde), hat ein in sich stimmiges und homogenes und zudem atmosphärisch regelrecht mörderisches Album eingetütet. Basierend auf Industrial Metal der heftigsten Machart wurde mit »Godspeak« ein imposantes Stück "Weltmusik" im extremsten Sinne erschaffen. Brachiales, mitunter sowohl dem Death, wie auch dem Black Metal entlehntes Riffing kommt dabei zumeist als Basis aus den Boxen, wird jedoch immerzu zusammen mit deftigen Konserven-Sounds als brutale Mixtur dargeboten. Weiters kommen auch vereinzelte Einsprengsel aus dem Gothic-Bereich zum Vorschein, wobei die Truppe auch davon nur die härtere Version kredenzt. Als geradezu sensationell - wenn auch für mein Dafürhalten leider ein wenig zu sparsam inkludiert - empfinde ich das Zusammenwirken des Brachial-Sounds der Truppe mit den Anleihen aus der orientalischen Folklore. Die Melodik davon ergibt ein spannungsgeladenes Kontrastprogramm zu den schroffen, harschen Metal-Sounds der Formation und klingt zudem überaus originell. Die in jenen Passagen zusätzlich integrierten, geradezu hypnotisch anmutenden Frauengesänge tun ihr übriges zur vollkommenen Wirkung dieses Albums, auch wenn ich von den letztgenannten Ingredienzien gerne noch viel, vielmehr gehört hätte.
Doch das soll die Leistung von SETH.ECT nicht schmälern, im Gegenteil. Es ist ihnen gelungen, vermeintlich unverträgliche Klänge zu einer überaus stimmigen, homogenen Melange zu verquicken, und das muß dieser türkischen Formation erst einmal jemand nachmachen.
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