ACCEPT – Blood Of The Nations
NUCLEAR BLAST RECORDS/EAST WEST
Keine Ahnung, ob den Herren Hoffmann und Baltes bewußt ist, welche Diskussionen innerhalb der Szene sie alleine mit der Meldung, daß ACCEPT abermals ohne Udo Dirkschneider am Mikro beisammen wären, ausgelöst haben. Ganz zu schweigen von den anschließenden, noch heftigeren, als verlautbart wurde, daß mit Mark Tornillo ein Ami in die Fußstapfen von "Uns Udo" treten wird.
Klar ist da sofort wieder ins Gedächtnis gerufen worden, daß die Solinger Stahlschmiede bereits vor knapp mehr als 20 Jahren auf »Eat The Heat« ein solches Experiment gewagt hat und damit eine nicht gerade elegante Bauchlandung fabrizierte.
Doch das ist Schnee von gestern, und nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß Mark schon bei TT QUICK unter Beweis stellen konnte, daß er über ein mehr als nur respektables Reibeisenorgan verfügt und im Gegensatz zum eher hardrockigen Gesang von David Reece von Anfang an die besseren Karten haben würde, stellt sich die Truppe, die 2010 von Herman Frank an der zweiten Klampfe und Stefan Schwarzmann hinter dem Drumkit vervollständigt wird, einmal mehr dieser schier unmöglichen Prüfung.
Das Ergebnis dieses neuerlichen Experiments wurde »Blood Of The Nations« getauft und enthält insgesamt 14 Songs, die allesamt frisch und knackig klingen. Hinsichtlich der Musik muß man den Herrschaften attestieren, ein Album abgeliefert zu haben, daß ausschließlich die Essenz des Sounds der Ikone ACCEPT enthält und die Band dabei keineswegs altbacken oder gar aufgewärmt klingt. Angelehnt an ihre stärksten Phasen, kredenzt uns die Truppe anno 2010 den für die Band typischen Heavy Metal in Reinkultur und das auf ausschließlich höchstem Niveau. Von daher ist der Formation mit »Blood Of The Nations« eine wahrlich imposante Rückkehr in die Szene geglückt, und auf nicht minder beeindruckende Weise wußten sich ACCEPT auch auf den Bühne dieser Erde zurückzumelden.
So weit, so perfekt, aber ich habe dennoch an diesem Album etwas zu meckern. Meiner bescheidenen Meinung nach - für die ich mich gerne als "engstirnig", "intolerant", oder wie auch immer sonst bezeichnen lasse - vermisse ich an diesem Album nämlich sehr wohl etwas, um dieses als "Rundumzufriedenpaket" zu bezeichnen. Für mich nämlich funktionieren ACCEPT nur mit Udo am Mikro - It's The Singer, Not The Song, You Know?
Von daher vertrete ich die Meinung, daß es mehr Sinn gemacht hätte, die Band unter einem anderen Banner an den Start zu bringen und das auch aus Respekt vor Mark, der hier eine wirklich gelungene Vorstellung abliefert.
http://www.acceptworldwide.com/
super | 14 |