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MONOLIT-CD-Cover

MONOLIT

Arcana Balkanica

(10-Song-Cardboard-CD: € 10,- plus Porto & Verpackung)

Auch wenn dieser Bandname eher Doom suggeriert und auch der Titel dieses Albums nicht unbedingt an Thrash in Kombination mit vertracktem Power Metal denken läßt, sei erwähnt, daß diese Burschen aus dem ehemaligen Jugoslawien vorwiegend dem melodiösen progressiven Thrash in überaus mannigfaltiger, zumeist melodiöser Ausführung frönen. Die Geschichte dieser Band liest sich ungemein spannend, aber auch sehr tragisch. Gegründet im Jahr 1988 in Mostar, legten sich die Jungs ordentlich ins Zeug, um im Jahr 1990 vor gut 2.500 Fans beim "HM Fest" in Sarajevo - dem zu jenem Zeitpunkt größten Festival in der Region - aufzutreten. Doch anstelle des internationalen Durchbruchs, für den MONOLIT zuvor mit ihrem ersten Demo den Grundstein gelegt hatten, wurde das Leben der Band durch den Balkankrieg zu Beginn der 90er Jahre auf das Heftigste durcheinander gebracht. Erst im Jahr 2006 war erneut etwas von MONLOIT zu hören, als sich der inzwischen in Norwegen ansässige Gitarrist Pedja und Sänger/Gitarrist Sloba, der nach Kanada geflüchtet war, erneut zusammentaten. Als erstes Ergebnis der neuerlichen Kooperation wurde mit ›Kletva‹ ein Song als Tribut für ihren ehemaligen Mitstreiter, den in den Kriegsgeschehnissen im Jahr 1993 ums Leben gekommenen Drummer Zlatko Mehic Zuba aufgenommen. Besagter Track ist auch der einzige, den MONOLIT bislang in ihrer Muttersprache aufgenommen haben, während man sich ansonsten auf die internationale Sprache der Rockmusik festgelegt hat.

Auf »Arcana Balkanica« gibt es aber auch ansonsten nichts zu entdecken, daß auf Inspirationen aus dem ehemaligen Jugoslawien hindeutet, viel eher zeigt sich die Formation "international" und läßt vorwiegend Einflüsse aus dem transatlantischen Bereich erkennen. Will sagen, das Gebräu der Herren lebt von einer US-amerikanischen Schlagseite, die quer über den nordamerikanischen Kontinent reicht. Das Album läßt hinsichtlich der Querverweise an den Nordwesten (NEVERMORE-Rhythmik) ebenso denken, wie an Kalifornien (Mustaine-Riffs), aber auch die Ostküste (OVERKILL-Kraftpakete) wurde abgegrast, wie man auch noch "Ausflüge" nach Kanada unternommen hat, denn schließlich darf auch der Name ANNIHILATOR in den Raum gestellt werden, um die Scheibe in ihrem gesamten Umfang zu beschreiben.

Vor allem die Riffs der beiden Protagonisten kommen immerzu mächtig und lassen »Arcana Balkanica« zu einem echten Ohrenschmaus gedeihen. Immerzu sehr heftig, aber dennoch nie im "Knüppel"-Bereich legen die Burschen mächtig los und animieren selbstredend durch die Bank zum Bangen. Durch geschickt akzentuierte Breaks, jede Menge an Stimmungs- und Tempowechsel, sowie teilweise gar frickelige Progressive-Passagen lebt dieses Album von einem schier unglaublichen Abwechslungsreichtum. Im Laufe der Spielzeit reichert sich das Geschehen zudem noch um eine nicht zu vernachlässigende atmosphärische Dichte an, die Metallern mit Vorliebe für eher knifflige, aber dennoch brettharte Kompositionen vor Freude im Dreieck hüpfen lassen wird.

http://myspace.com/monolitband

pedja.monolit@gmail.com

Dreickecks-Hüpfer


Walter Scheurer

 
MONOLIT im Überblick:
MONOLIT – Arcana Balkanica (Do It Yourself-Review von 2009 aus Online Empire 40)
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