SATISFIRE
Brutal Anthropy
(6-Song-CD-R: Preis unbekannt)
Sie machen es sich aber ganz und gar nicht einfach, diese Burschen aus der südbrasilianischen Stadt Guarapuaya. Denn nicht nur, daß neben ANGRA/SHAMAN-Drummer Ricardo Confessori auch Andreas Kisser mit von der Partie gewesen ist, um das Demo zum kommenden Album »Brutal Anthropy« einzutüten, im eröffnenden ›Disgrace‹ kommen dem Zuhörer sofort die späteren SEPULTURA oder SOULFLY in den Sinn und das nicht nur aufgrund der Stimme, die an Max Cavalera erinnert. Auch in weiterer Folge lassen es sich die Burschen nicht nehmen, sich an den ohnehin schon offensichtlichen Vorbildern aus der Heimat zu orientieren und lassen immer wieder Sequenzen vernehmen, die durchaus auch aus dem Schaffen des Großmeisters der brasilianischen Metalszene stammen könnten. Das Quartett macht aber gar kein Hehl daraus und läßt uns wissen, eine Mixtur aus unterschiedlichen Metal-Stilen und World Music darzubieten, was zwar durchaus zutreffend ist, aber leider auch nicht unbedingt auf Eigenständigkeit hindeutet, hält man sich die Entwicklung von SOULFLY vor Augen. Klar wird die Melange durchaus amtlich rüberkommen, sollten es die Jungs auch nur halbwegs schaffen, ihre Aggressivität und Energie auch auf der Bühne wiedergeben zu können, ob es SATISFIRE damit aber gelingen kann, aus dem vermeintlich übergroßen Schatten zu flüchten darf angezweifelt werden, zumal das Verlangen danach leider nur selten zum Vorschein kommt.
Auch wenn der Groove bei SATISFIRE fraglos stimmt und diese die Burschen offenbar ganz genau wissen, wie man ein Publikum zum Hüpfen bringt, wäre es wünschenswert, wenn sie in Zukunft verstärkt auf Eigenständigkeit bedacht wären.
http://www.satisfire.net/
Walter Scheurer
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