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EDGEND – A New Identity

NIGHTMARE RECORDS (Import)

Nur einigen wenigen Bands aus dem Nahen und Mittleren Osten ist es bislang vergönnt gewesen, sich auch international etablieren zu können, wobei dafür in erster Linie die Heimat der Formation selbst die wichtigste Rolle gespielt hat und nicht zwingend die Qualität der Musik selbst. Ein klein wenig Besserung der mitunter gar tristen Aussichten für Musiker in besagter Region scheint sich zwar abzuzeichnen, doch wirklich erquickend ist die Situation im Moment wohl nur für ganz wenige Ausnahmen. Mit EDGEND, die aus Tel-Aviv stammen und bereits seit acht Jahr bestehen, kommt nun aber eine Band in diesen Genuß und ist zudem nicht mehr bloß auf sich selbst gestellt, sondern hat mit dem amerikanischen Label NIGHTMARE RECORDS sogar einen durchaus kompetenten Partner, um den Markt erschließen zu können.

Mit ihrer Musik Fans zu gewinnen, sollte überhaupt keine Probleme verursachen, denn mit ihrem progressiven Metal mit jeder Menge an Kraft und Melodien satt, müßte für das Quintett einiges zu reißen sein. Die Tracks wirken durchweg kompakt, aber dennoch verspielt und trotz der schlüssigen Machart, in der uns die Songs präsentiert werden, bleibt den Instrumentalisten immerzu ausreichend Freiraum für Solodarbietungen. Zwar kommen die Israelis nicht wirklich mit Einflüssen aus der Heimat aus dem Kreuz und lassen stattdessen in erster Linie an Größen des Genres denken, doch dafür wissen EDGEND (übrigens eine erfundene Wortkreation, die als Kurzform von "Edge End" zu verstehen ist) mit sämtlichen bekannten Trademarks der Progressive Metal-Szene zu imponieren.

Das wiederum entpuppt sich jedoch als nicht gerade vorteilhaft für eine eigene Identität dieser Band. Speziell deshalb nicht, weil man als Zuhörer im Verlauf der Spielzeit immer wieder an SYMPHONY X denken muß. Vor allem Sänger Rami Salmon ist dabei zu erwähnen, denn viel näher an Russel Allen liegt wohl kaum ein Sänger dieser Erde. Auch wenn es dennoch unfair wäre, den Israelis zu unterstellen, sie wären ein Klon der Amis, machen jene Anteile einen verdammt großen Bestandteil des Klangbildes aus, das desweiteren um Reminiszenzen an DREAM THEATER erweitert wurde. Auch dadurch schwindet leider die Eigenständigkeit der Band, keineswegs aber die Qualität der Songs an sich. Mitunter sind EDGEND aber dermaßen nahe an SYMPHONY X, daß mir dabei Gedanken kommen, ob ich den Titel »A New Identity« vielleicht falsch interpretiert hätte...

Aber egal, das Album macht Spaß, und spielen können die Jungs auch, also was soll's.

http://myspace.com/edgendband

edgend@gmail.com

gut 10


Walter Scheurer

 
EDGEND im Überblick:
EDGEND – A New Identity (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 42)
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