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OUTRAGE (J) – Outrage

JVC VICTOR (Import)

Zwar ist die Auswahlmöglichkeit ohnehin schon eine sehr große, wenn der Name OUTRAGE fällt, doch aufgrund des Albumtitels hatte ich zunächst nicht wirklich eine Idee, welche der vielen Truppe sich die Ehre geben würde und rechnete daher sogar damit, es mit einer weiteren Truppe zu tun zu bekommen, die sich diesen Bandnamen ausgesucht hat. Die Japaner, um die es hier in der Tat geht, sind mir zwar durchaus ein Begriff, doch ehrlich gestanden hatte ich das Quartett nicht mehr wirklich auf meiner Rechnung, schließlich hatte ich von deren Karriere seit dem Beginn dieses Millenniums so gut wie nichts mehr mitbekommen. Ein Grund dafür war wohl auch, daß die Band in Europa nur noch sehr spärlich präsent gewesen ist, selbst wenn die Truppe in der Heimat regelmäßiger Häufigkeit Alben veröffentlicht hat. Auf abermalige Anerkennung auf internationaler Basis scheint die Band geradezu erpicht zu sein, nicht zuletzt um ihren zu Beginn der 90er Jahre eingeheimsten Ruf (›My Final Day‹, noch jemand?) wieder einigermaßen herstellen zu können. Dazu passend läßt uns auch das japanische Label der Band wissen, daß man einen Vertragspartner in hiesigen Breiten suchen würde.

Für ihr brandaktuelles Werk, dem bereits zehnten Studioalbum (zu denen noch mehrere Compilation-Alben und Live-Mitschnitte, sowie einige EPs gezählt werden müssen, um die wahrlich umfangreiche Diskographie dieser Band zu vervollständigen), haben die Herrschaften offenbar weder Kosten, noch Mühen gescheut und ihren ursprünglichen Sänger Naoki Hashimoto, der in den letzten zwölf Jahren nicht zum Line-up zählte, mit im Boot, sowie darüber hinaus gar einen Produzenten in Europa (Fredrik Nordstörm, "Studio Fredman") aufgesucht, um »Outrage« standesgemäß eintüten zu lassen.

Ob das Unterfangen "Erfolg in Europa" gelingen kann, bleibt zwar erst einmal abzuwarten, sollte sich jedoch als nicht ganz so schwierig herausstellen. Die Nippon-Jünger haben nämlich auch nach all den Jahren immer noch eine Menge Hummeln im Arsch und kredenzen ihren Heavy Metal mit reichlich Druck und einer amtlichen Thrash-Breitseite. Zwar haben sich im Laufe der Jahre auch allerlei nicht ganz so deftige Anleihen ins Material geschummelt, doch diese runden das Album in Summe eher ab, als daß man von wirklich prägenden Stilmitteln sprechen könnte. Auch die, schon zu Zeiten von »The Final Day« (1991) und »Spit« (1993) omnipräsenten, markigen Ohrwurm-Shouts der Background-Vocals (›Until You Are Dead‹, ›Terrorizer‹) sind immer noch vorhanden, wie auch der Hang zu schwer METALLICA-lastigen Strukturen. Dazu kredenzt uns der Vierer aus Fernost noch einige eher simple Heavy Rock-Versatzstücke und weiß mit einer Ballade (›Shine On‹) ebenso zu punkten, wie für eine Verschnaufpause zu sorgen. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß zahlreiche Gitarrenpassagen auf Michael Schenker als eine der wichtigsten Inspirationsquellen für Klampfer Yousake Abe schließen lassen, nachzuhören vor allem im ungemein emotionsgeladenen Instrumental ›Tor‹, das kurz vor Schluß dargeboten wird.

Es wäre diesen Japaner wirklich von Herzen zu vergönnen, erneut Fuß zu können, und das nicht bloß aufgrund ihrer langjährigen Szenezugehörigkeit.

http://www.outrage-jp.com/

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
OUTRAGE (J) im Überblick:
OUTRAGE (J) – Outrage (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 43)
OUTRAGE (J) – Who We Are (Rundling-Review von 2000 aus Online Empire 2)
OUTRAGE (J) – Underground Empire 6-Special (aus dem Jahr 1992)
OUTRAGE (J) – News vom 10.02.2008
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